Hallo,
da sich Sylvester nähert ist es ein nicht ungeeigneter Zeitpunkt sich mit der Großwetterlage in den ersten Tagen des Jahres 2010 auseinanderzusetzen. Und das wird schwierig, da ich mich bei meiner Prognose aufgrund der Konstellation, die sich da abzeichnet, ordentlich in die Nesseln setzen kann. Das Gute ist, da dies ein privater Blog ist, kann mich auch keiner dafür verklagen bzw belangen ;)
Der wesentliche Trend lässt sich so zusammenfassen, dass sich die Frontalzone, und damit die Tiefdrucktätigkeit ab Freitag wieder südlich der Alpen befindet. Hinter dem Tief, das in der Sylvesternacht durchzieht, und diese vor allem im Süden und Osten auch nass gestalten kann, dreht der Wind auf Nord bis Nordwest und es kühlt ab .. allerdings vergleichsweise langsam. Es wird zumindest bis in die Nacht auf Samstag dauern, bis die Schneefallgrenze in die Niederungen sinkt. Die Täler Westösterreichs sind mit ein paar Flocken schon im Lauf des Freitags dran.
Was dann kommt ist Nordstau, der vor allem den Schigebieten zwischen dem Bregenzerwald und dem Mostviertel bis Sonntag einige cm Neuschnee bringen kann. Im Flachland des Ostens bleibts bei ein paar Schauern, der Süden kriegt so gut wie nix ab. Die Temperaturen gestalten sich mit Werten um 0 Grad in den Niederungen und mäßigem Frost in den höheren Tallagen einigermaßen winterlich.
Am Montag beruhigt sich das Wetter mit Zwischenhocheinfluß aus Westen wieder deutlich. Dann wird es aber haarig.
Die Tiefs beginnen sich ab Montag in allen mir zur Verfügung stehenden Modellen wieder im Südwesten zu scharen, wie wir es in den letzten Wochen imm wieder hatten. Nach dem Europäischen Modell schaffen diese rasch den Sprung nach Norden über die Alpen, es würde in allen Höhen durchgreifend milder werden und auch der weitere Trend würde ziemlich unwinterlich sein.
Anders die Amerikaner. Die simulieren, dass sich die Luftmassengrenze GENAU über den Alpen ausbildet, mit Kaltluft im Norden und Warmluft im Süden der Alpen. Je nach genauer Lage der Grenze kann das recht schneereich ausfallen. Dabei zeigt der Blick auf die Ensembles des Modells, das der operationelle Lauf einer der wärmsten ist, dass also die Lösungen, bei denen die LMG knapp südlich der Alpen zu liegen kommt, durchaus einiges an Wahrscheinlichkeit hätten.
Es ist also wieder einmal so, dass man mit wahrscheinlich erst zu Neujahr mit größerer Sicherheit sagen wird können wie der Rest der Weihnachtsferien, so einer der Leser und Leserinnen solche überhaupt hat, verlaufen wird.
Lg
MS
Nach den 12z-Läufen rechnet die Mehrheit der GFS-Ensemble-Mitglieder am Montag mit einem Übergreifen der milden Luft aus Süden bzw. abermals mit einem nicht unschwachen Föhnereignis in den nördlichen Ostalpen, auch EZMWF tendiert in diese Richtung.
AntwortenLöschenBei UKMO 12z und GME 12z ist das Übergreifen aus Süd verzögert, allerdings ist zumindest GME nicht für herausragende Mittelfristprognosen berühmt...
Die Resthoffnung bleibt, dass die Milderung kommende Woche zumindest abseits der berüchtigten Südföhnstriche nicht durchgreift und die Pulverschneefälle vom Wochenende noch ein bisserl durchhalten. Nützt natürlich nichts, wenn es in den Schnee hineinregnet, so wie derzeit.
FW