Die lange Antwort...
Zugegeben, ich hatte in letzter Zeit zeitweise etwas provokante Überschriften gewählt, die darauf hingeweisen haben, dass der Jänner seine winterlichste Ausprägung nicht in den Alpen und schon gar nicht in den Nord- oder Südstauregionen hatte, wie meist eigentlich der Fall sondern im sanften Hügelland, bedingt durch die Aussergewöhnlichkeit der alten Daisy oder der zumeist dominierenden östlich geprägten Strömungslagen. Auch die Bodenseeregion sei löblich erwähnt bzw. die Weststaulagen des Bregenzerwaldes, wenn man auf Schnee steht.
Hingegen protzen viele viele Nordalpine Klimate derzeit mit ausgeprägter Mässigkeit der Schneedeckendicke bzw. tw. deren Nicht-Existenz. Am schlimmsten sieht es inneralpin aus, bei gefallenen 3-10mm Niederschlagsäquivalent über den gesamten Jänner ist das kein Wunder. Die Frage die sich nun stellt ist ... kann sich das in absehbarer Zeit ändern ?
Hier wollte ich heute eigentlich ein kleines Trostposting machen, denn das GFS simulierte eigentlich beständig für Dienstag/Mittwoch eine so genannte offene Warmfrontwelle, die Vorarlberg und Teile Nordtirols normalerweise mit reichlich Neuschnee beschenkt.
So eine Warmfrontwelle ist zumeist in einer Nordwest- bis Nordströmung eingebettet, sodass im Osten der Front Kaltluft, westlich davon mildere Luft lagert. Für gewöhnlich gibt es bei Höhen Nordwest- Nordanströmung föhnige Effekte vom doch markanten Kalkalpenkamm herunter für die großen Längstäler der Alpen zu beachten .. namentlich Walgau, Klostertal, Inntal, Salzachtal, Ennstal, die normalerweise dafür sorgen, dass das Niederschlagsmaximum bei Stau diese Täler nur sehr eingeschränkt oder erst gleich gar nicht erreicht.
Warmfrontwellen geben hier Abhilfe, weil diese Täler bei Aufzug der Front meist mit hochreichenderer Kaltluft angefüllt sind. Wird hierbei eine kritische Füllung, die von Ort zu Ort unterschiedlich ist, überschritten, kann von den Kämmen die Luft kaum noch föhnig herabsteigen, es gibt keine ausgeprägten Leeeffekte mehr, im Gegenteil, der ganze Kaltluftkörper wirkt als Gebirge und die Niederschläge verteilen sich recht gleichmäßig bis zum Alpenhauptkamm, erst der sorgt dann für föhnige Effekte weiter stromabwärts. Und warum ist die *Welle* wichtig ? Na ja, wärs eine reine Warmfront würde sich nach anfänglich schönen Schneefällen doch im Lauf etlicher Stunden atlantische Warmluft durchsetzen und Stau hin oder her, das ganze geht in den meisten Tälern in Regen über. *Welle* hingegen impliziert nur einen kleinen warmfrontartigen Teil, nach Passage des relativen Tiefkerns würde die Front wieder kaltfrontartig nach Westen rutschen und der gefallene Schnee bleibt konserviert.
Leider kommt die Warmfrontwelle am Di/Mi nicht. Das GFS hat sich dem EZ angepasst und aus der ursprünglichen Welle entwickelt sich über dem Ärmelkanal ein komplettes Tief, das nördlich der Alpen nach Osten zieht.
Das spiegelt eine der goldenen Grundregeln der aussertropischen Synoptik wieder: Entwickelt sich ein System stärker als geplant, so zieht es stärker in Richtung der Kaltluft. Bei uns also meist nördlicher als geplant.
Damit kann man sich zentralalpin viele der oben genannten Benefits in die Haare schmieren. Es fehlt die Strömungskomponente quer zu den Alpen, wenn dann gibt es sie aus der falschen Richtung (Südwestwind... föhnig...). Die Niederschläge aus dem Nordweststau hinter dem Tief bzw entlang der Kaltfront am Mittwoch dürften sich somit wiederum auf den primären Kalkalpenkamm konzentrieren.
Die gestern vorhergesagte Umstellung auf ein östlich dominiertes Regime, von der ich nach wie vor ausgehe, zaht sich etwas und kommt Richtung Freitag in Gang.
Summa summarum KW 6: Montag, Dienstag, Mäßig kalt, etwas Schneefall in den Nordalpen, einzele Flocken im Flachland. Mittwoch Schneefall alpennordseitig, Donnerstag, Freitag, meist trocken, mässig kalt.
Sorry
Manfred
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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !