Samstag, 6. März 2010

Superzelle mit Großhagel und schwerem Sturm in Melbourne ....

und ich war nicht da. (....) Na ja, ich hab dennoch etwas vor die Linse bekommen,  erstmal aber der Reihe nach. Da sich mein Arbeitskollege Stefan mit seiner Freundin auch in Melbs befindet, haben wir beschlossen eine kleine Wanderung in den Nationalpark Dandenong Ranges zu unternehmen. Dort sah man neben eindrucksvoll hohen Eukalyptusbäumen (bis zu 70m hoch) einiges nettes Getier.


Ein Kookaburra, der Nationalvogel

 

Eine gewöhnliche Staubspinne (7 Beine, ungiftig)



Ein Prachtsexemplar eines Gum-Trees

 

Dickicht im Südaustralischen Regenwald

 

Ein Kauz

Dann machten wir uns nach 3h gemütlicher Wanderung wieder auf den Wg zum Zug zurück nach Melbourne, die Fahrt sollte 1 Stunde dauern. Es war merklich schwül geworden und es hat auch zugezogen. Nach Westen  hin sah der Himmel schon verschwommen finster aus. Folgende Eindrücke gabs dann aus dem Pimperlzug (mein erstes Zugchasing !)



Tatsäschlich entpuppte das zunächst noch kontourlose Schwarz als die rotierende Wallcloud einer südostwärts ziehenden Superzelle !

Man muss schon sagen, dass mich das nicht sonderlich überraschte, denn die Wetterlage gab es her:

 

  

An der straffen Vorderseite eines Cut-Off tiefs über der Bucht von Adelaide wurde einergiereiche Luft nach Süden gezerrt, Labilität war da, und die Scherung (mehr als 40 kt in der unteren Troposphäre) unterstützt Superzellen .

Der Radiosondenaufstieg von 10 Uhr in Melbourne sieht noch langweilig aus:

 

In tiefen Schichten weht Südwind (Seewind), die Temperatur liegt bei 20 Grad, es ist ein starker Deckel vorhanden, der nur elevierte Gewitter zulässt. Schön zu sehen aber das gute Höhensetup mit den enormen Höhenwinden. Cape jedenfalls fast bei 0.  3 Stunden später hat der Bodenwind aber auf Nord gedreht, die Temperatur stieg auf 26 Grad, womit die Inversion beinahe weggeheizt ist und der Cape auf gut 2000 steigt.




Das war unmittelbar vor Bildung der Zellen.


Im Folgenden das mehr als Laienhafte Video meines Pimperlzugchasings auf der Fahrt von Belgrave nach Melbourne





In Melbourne angekommen war das Schlimmste natürlich schon durch, dennoch waren die Spuren der extremen Regenfälle, des Hagels und der schweren Sturmböen überall zu sehen





Hagel drischt die Blätter von den Bäumen

 

 


 

 


 

 



 

 


 

Dieses Hagelkorn war eine Stunde nach dem Fall noch ca 2,5cm groß, sodass es ursprünglich wohl einen Durchmesser von 3,5cm+ hatte. Aus der westlichen City haben die Nachrichten von bis zu 5cm berichtet. Auf den radarsummen sieht man Regensummen von bis zu 50mm in 30 minuten.

 

  Als ich an den Computer kam, waren die Zellen schon weit im Süden bzw. zerfallen, andere tobten sich nördlich der City aus





Alles in allem ein sehr specktakulärer 6. März für mich. 

Lg
Manfred

1 Kommentar:

  1. Da googelt man nach "Superzelle" und "Wallcloud" und stößt auf diese Seite. :-)
    Netter Bericht und gute Musik!

    Schöne Grüße
    Hi-Lo

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !