Hallo,
und wieder mal steuern wir auf eine Großwetterlage in Mitteleuropa zu, die das Vertrauen der unbedarften Bevölkerung dieses Landes in die Wetterfrösche und Wetterkröten nicht gerade steigen lassen wird. Eine Grenzwetterlage. Was ist eine Grenzwetterlage ? Das ist eine solche, wenn eine Front heranrauscht und durchgeht, aber eben nicht ganz durchgeht. Mal liegen bleibt, mal etwas in diese Richtung, mal etwas in die andere. Genau so etwas blüht uns ab Montag.
Sah es noch vor wenigen Tagen so aus, dass die kalte Nordlage zurückschlägt, so ist in EZ und GFS davon wieder nicht mehr viel zu sehen. Ich erläutere den Prozeß anhand von GFS, wobei dieses in der Nachbetrachtung eh genausowenig stimmen wird wie die aktuelle EZ Simulation, also ists ghupft wie gsprungen..
Die aktuelle Lage:
Ein Hoch hält ganz Westeuropa wolkenfrei, an seine Perferie schmiegt sich eine zur Zeit nur mäßig aktive Frontalzone. Österreich und weite Teile Osteuropa liegen im Bereich eines Kaltlufttropfens, im Moment entstehen bei uns die ersten Gewitter. Am Satbild zu beachten: Das Tief in der Südwestecke , es zieht Richtung Portugal und wird die sache verkomplizieren. Das Tief über Nordskandinavien ist im Moment in Verstärkung begriffen und wird einiges zum Chaos der nächsten Tage beitragen..
Der Sonntag:
Ein Nordmeertief steuert eine Kaltfront auf Zentraleuropa zu, während ein Tief vor Portugal in selber Manier eine Warmfront nach Norden schiebt..
Der Montag:
Die gegeneinander gerichteten Prozesse dauern an, wobei die Kaltfront des Skandinavientiefs schneller nach Süden vorankommt als die Warmfront des Tiefs vor Portugal...
Der Dienstag:
Nun sind die Hauptfrontlineien verschmolzen und es herrscht über Westeuropa pattstellung, die Front rührt sich nicht mehr. Über Österreich hat die Front ihre südlichste Position erreicht, das Waldviertel liegt unter einsickernder Kaltluft, der Süden in der Warmluft.
Der Mittwoch:
Die Hauptfront hat ihre Lage kaum verändert, nach wie vor Pattstellung zwischen Kalt und Warmluftvormarsch.
Der Donnerstag:
Die Warmluft ist vorübergehend auf dem Vormarsch, die Front erreicht ihre relativ nördlichste Position über Mitteleuropa
Der Freitag:
Die letzte Welle ist durch, nun ist wieder die Kaltuft auf dem Vormarsch.... der geneigte Leser hat gemerkt, dass man nicht jede Front in eine veränderte Postion 24h später überführen kann .. auch verschärfen sich zwischendurch Linien, entstehen, und verschwinden... ich konnte uach nicht jede Drecksfront einzeichnen... Generell sieht man, dass es neben der Hauptmassenlufengrenze zumindest noch eine weitere markante LMG gibt, die immer, auch am Freitag nördlich und westlich von uns verbleibt, sodass wir auch nach dem finalen Durchmarsch am Freitag nie in die Kernkaltluftmasse kommen.... in der GFS Variante ...
Der Grund, warum die anfangs dynamische Front vom Nordmeer nicht einfach so durchgehen kann, liegt in dem kleinen Portugaltief begraben, die von ihm ausgehende Warmluftadvektion baut einen Keil über dem südlichen Westeuropa auf, der sich dem Trog aus Norden entgegenstemmt. Wäre das Tief nicht da, so würde die Kaltfront durchmarschieren, wie Deutschland gegen Österreich im Fußball.
Was bedeutet das: Zeitweise sehr labile Verhältnisse, von Montag bis Donnerstag, mit zahlreichen Gewittern, generell recht bewölkt mit ein paar Sonnenfenstern, recht milde Temperaturen, und Lokalprognosen, die keine 24 Stunden bestand haben werden... Spannend, spannend ...
Schönen Samstag
Lg Manfred
Da kann man sich schon jetzt freuen über heftige Gewitter samt Unwetter.
AntwortenLöschen