der Vulkan macht derzeit allen Reiselustigen und Fluggesellschaften vor allem in Westeuropa dezent Sorgen. Vor allem im Norden Spaniens, in Portugal und tw. in Südfrankreich kommt es zu Ausfällen von Verbindungen bzw. Flughafensperren. In Erinnerung an die Totalsperre des Europäischen Flugraumes Mitte April darf man sich zumindest wissenschaftlich damit auseinandersetzen, wie es in den nächsten Tagen mit möglichen Ausweitungen aussehen kann.
Hier die aktuelle Situation:
Man sieht die Aschefahne (violetter Kreis) gerade auch auf gewöhnlichen IR Satellitenbildern, wie sich von Island nach Südosten bewegt. Dann gibt es eine Struktur hinaus auf den Atlantik, das könnten aber auch nur Cirren sein, sie sich im Zuge der hohen Aerosoldichte gebildet haben und ums Hoch herum nach Westen gelenkt werden. Man kann aufgrund des Bildes die großräumige Strömung schon erahnen: Von Island nach Süden, dann nach Westen um das Tief vor Portugal herum und an der Südflanke dieses Tiefs rein ins Mittelmeer nach Osten.
Die aktuellen Trajektorien zeigen die Aschebahn vor allem in hohen Luftschichten auf dieser Bahn, angehängt für einen Partikelstart heute in der Früh, morgen in der Früh und übermorgen in der Früh:
Wie immer steht die rote Bahn für Partikel in tiefen Schichten, die blaue für mittlere Höhen, die grüne für die hohe Troposphäre. In den tiefen Schichten ist demnach vorerst eher kein Transport Richtung Zentraleueropa zu erwarten, interessant sind sicherlich die Höhen über 5000m, die um das Spanientief umgelenkt Richtung Italien gelenkt werden.
Jetzt darf man eines nicht vergessen: Da wird die Aschewolke oder das was von ihr übrig ist in hohen Schichten durch ein starkes Tief gelenkt, und hier direkt in Niederschlagsbildungsprozesse einbezogen ! Hier ist also sicher nasse Deposition (Auswaschen) ein Thema.
Zusammengefasst (und diese Ergebnisse decken sich mit den Londoner Simulationen). Es dürfte zu keinem direkt nach Zentraleuropa gerichteten Partikelstrom kommt.
Das Tief bei der Iberischen Halbinsel lenkt den Partikelstrom erst weit nach Westen und dann herum an seine Südflanke, das ist eine vergleichsweise umständliche und lange Bahn.
Im Bereich der Umlenkung gibt es kräftige Niederschlagsaktivität.
Sollte die Großwetterlage sich an die Simulationen bis Donnerstag halten, würde sich an diesem Schema nicht viel ändern und Mitteleuropa NICHT betroffen sein, anders sieht es natürlich in Grossbritannien. Frankreich Spanien und Portugal oder Marokko und Algerien aus.
Eine Beeinträchtigung für Italien ist momentan noch recht spekulativ. behält der Vulkan seine Spuck-Charakteristik aber bei, so würde es Richtung Wochenende zu direkteren Bahnen nach Mitteleuropa kommen .. we will see.
Lg
Manfred
super, danke... schad, dass ich auf den blog erst so spät aufmerksam wurde...
AntwortenLöschenaber freut mich, ihn gefunden zu haben
daumen hoch
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