Hallo,
so schnell kanns gehen, aus der Sonne Dalmatiens wird auf der Strecke von von 647,5km ein Unwettertag übelster Sorte im heimatlichen Ostösterreich. So geschehen gestern, Samstag 12.06.
Die ersten Brummer konnte ich ja gegen 15 Uhr Ortszeit vom Wechsel westwärts ja schon fahrenderweise inspizieren, zur selben Zeit ging es über Tirol und Salzburg, sowie Teilen Oberösterreichs schon heftig zur Sache.
Am Abend verlagerte sich der Schwerpunkt der Unwettertätigkeit dann zügig nach Ostösterreich, was auf dem Radar so aussieht:
Um ca. 19 Uhr Ortszeit zieht ein Verband lose organsierter Zellen über den Zentralraum und die nördlichen Kalkalpen, südlich von Wien steht eine sterbende Superzelle, eine frsiche Zelle entwickelt sich über St. Pölten
Die Struktur ändert sich vorerst kaum
Über dem zentralen Niederösterreich beginnt sich eine Linie auszubilden
Vorhandene Zellen gliedern sich ein
Westlich von Wien formiert sich ein Line Echo Wave Pattern (LEWP)
Am Südrand, wie so oft eine superzellige Struktur. Man beachte wie die Echos hinter der Linie (im Westen) verschwimmen. Das Wiener Radar sieht durch die gewaltige Linie nicht mehr gut durch. Fast unbemerkt entwickelt sich in der Nähe von Vitis (etwas östlich vom Gmünd) eine neue Zelle, in deren Zuge von Manuel Pöppel folgende Fotos geschossen wurden:
Es handelt sich vermutlich um einen Tornado, der sich aus einer Mesozyklone (Wallcloud) herabsenkt. Bestätigungen lassen sich wie so oft nur durch Schadensaufnahmen machen.
Der nunmehr mehr als 100km lange Verband erreicht die Tore Wiens
Baut sich unmittelbar vor der Standt am Vorderrand nochmals neu auf
Überquert die zentralen und südlichen Stadteile mit voller Wucht
In Döbling wurden dabei 126 km/h registriert, in der City 119:
Das LEWP beginnt östlich der Stadt zu schwächeln
Sobald der Schwerpunkt östlich des Radars liegt, werden die Strukturen im Norden und Westen wieder klarer.
Ich selbst habe in Unterlaa entlang der Squalline (diese markiert den Vorderrand des LEWP) unmittlebar vort dem Niederschlagsvorhang selbst eine schlauchartige Struktur gesehen, die von der Wolke weit herunterreichte und für ca 2 Minuten zu sehen war. Ohne hier einen Beweis zu erbringen, sind solche nicht superzelligen Rüssel bei LEWP's keine Seltenheit.
Es ist glaub ich ganz klug, nochmals darauf einzugehen, warum bei linienförmigen Gewittern und insbesondere LEWP's flächig derartig hohe Windgeschwindigkeiten auftreten, selbst dort wo das Gewitter an sich recht harmlos ist.
Wir sehen LEWP's existieren über einen vergleichsweise langen Zeitraum. Die Niederschlagsprozesse und die Aufwindprozesse dauernd verhältnismäßig lange an. So lange, dass sich aus der Niederschlagskühlung (absinkende Kaltluft) am Boden ein sehr kärftiges mesoskaliges Hoch ausbilden kann, das seine Achse (es ist eiförmig) parallel zur Gewitterlinie, knapp hinter dieser, aufbaut. Quer zur Gewitterlinie bauen sich dadurch auf breiter Bahn Druckgegensätze von einigen hPa auf nur wenigen km Distanz auf, das Ergebnis sind abartige Windböen, weit vor dem Niederschlag, die noch dazu auf einen Raum von (50-100km)² ausgedehnt sind.
Das LEWP ist wiederum eine besondere Form der Squalline, da durch unterschiedliche Niederschlagsraten entlang der Linie die Druckgradienten einmal stärker, einmal schwächer sind, und die Line in den Gebieten mit starkem Gradienten nach vorne gedrückt wird. So kommt die Wellenform zu Stande.
Weiters lernen wir: Im Schatten großer Zellen können kleine Giftzwerge ihre Bosheit vor dem Auge des Radars gut verbergen, siehe Vitis. Wir kennen das auch aus der Politik.
Lg
Manfred
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