Donnerstag, 24. Juni 2010

Kevin Rudd und das Kreuz mit dem Klima

Hallo,

ich hoff die Leserschaft verzeiht es mir, aber heut hab ich zum Wetter nichts im Sinn (es schaut bis Mitte nächster Woche mit Ausnahme des Samstags eh überall in Österreich super, also recht warm und auch sonnig aus)

Die meisten werden es eh wissen, ich hab eine gewisse Verbundenheit zu Australien. Was auch die meisten wissen werden, ist dass der dortige Premierminister Kevin Rudd gestern  überraschend zurückgetreten ist.



Als jemand, der in Down under oft die Parlamentsdiskussionen im Aussie-Fernsehen verfolgt hat, hab ich vielleicht etwas mehr Hintergrundwissen als orf.at. Der Kevin war für mich ein bewundernswerter Politiker der sich im Gegensatz zu vielen anderen getraut hat,anzuecken und nicht stets dem Volk nach dem Maul zu reden ( so wie diese Figur hier) . Sei es mit der Entschuldigung an die Aborigines (die vielen Aussies nicht schmeckte, wer gibt schon gerne zu, dass eine Nation einfach grausam zu den Ureinwohnern war), sei es mit den ehrgeizigen Plänen zum Klimaschutz, die 3x im Parlament scheiterten, oder sei es mit der höheren Besteuerung derer, die den Kontinent mit hohen Gewinnen ausbeuten und schänden, nämlich der Bergbau und Öl/Gasindustrie. An deren versammeltem Kapital und deren medialer Anti-Rudd Propaganda ist er letztlich gescheitert und hat den Hut genommen.

Die realpolitische Auswirkung auf Europa und im speziellen Österreich ist verschwindend, und dennoch zeigt die Geschichte auf, was mit Staatsmännern geschieht, die gegen den Widerstand der Industrie und gegen den Widerwillen der Wohlstandsgesellschaft etwas Nachhaltiges bewirken wollen. Australien hätte es bitter nötig gehabt, denn die Aussies zählen zu den größten Klimaschweinen, gemessen am CO2 Ausstoss pro Kopf, auf dieser Erde. Genaugenommen führen sie die Sauerei sogar an.

Die Zeit ist noch nicht reif für politische Führer, die in Generationen denken. Der Zweifel steigt, ob sich das je ändern wird. Immer noch regieren entweder die Unterdrücker oder die Faserschmeichler, die es sich im Sinne der wahrscheinlichen Wiederwahl mit allen gutstellen möchten und dafür die eigene Position und Überzeugung opfern.

Farewell, Kevin

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