Hallo,
das Tief des letzten Tages hat dem Center Court am Strandbad Klagenfurt gute 4 Kübel Wasser auf den Quadratmeter gebracht, das Gelände wurde durch den Blogger daher heute morgen leicht vergatscht vorgefunden. Nichts desto trotz haben Prognosen meinerseits dass es nach Mittag deutlich besser würde, nach 6 Stunden endlich Wirkung gezeigt. Es hat aufgerissen, zur zeit schwirren zur Freude der feiernden Community und der VIP's nur noch ein paar Drecksschauer in der gegen herum.... Für morgen und erst Recht für den Sonntag schauts dann hier nach perfektem Wetter für diese Veranstaltung aus. Am Sonntag wird dann auch die 30 Grad Marke geknackt.. dann steht das *Beach* wettermäßig berechtigt vor dem *Volleyball*.
Weg vom Spaß hin zu den ersten Seiten des Wetters. Eine kleine Region in Österreich wird seit Tagen immer wieder von argen Niederschlägen heimgesucht, nämlich das Vorarlberger Unterland von Dornbirn bis Lochau. Leider ist das kein Pech, sondern es hat System. Schuld ist die vergleichsweise große und verhältnismäßig warme Wasserfläche des Bodensees. Strömt Höhenkaltluft, wie wir das in den letzten 7 Tagen schon 3x hatten, aus Westen über den See, bilden sich teils flachere, teils hochreichende und auch gewittrig durchsetzte Regenschauer, die mit der Luftströmung in der unteren Atmosphäre nach Osten Richtung Pfänder geweht werden. Im Zuge solcher Schauer, die dann am Pfänder stehen bleiben kommt es zur enormen Regenraten von 10 bis 30 Litern pro Stunde, teils noch mehr.
Sind wir Meteorologen dafür gewappnet ? Im Prinzip schon, denn unsere Modelle können diese Phänomene mittlerweile im Voraus erkennen und uns so die Möglichkeit rechtzeitiger Warnungen geben.
Bodensee-Effekt im Lokalmodell:
Im mindesten trugen die Warnungen der Unwetterzentrale dem Phänomen über die letzten 7 Tage Rechnung, als Kunden im Bezirk Bregenz leider sehr viele Meldungen bekommen mussten.
Damit ist aber erst einmal Schluß, denn das Wetter stellt sich um.
Dominiert heute noch ein markanter Trog das Wetter in Österreich...
so zieht dieser bis morgen rasch nach Osten weiter und flacht auch ab...
Das Lila sagt uns dass wir dabei in ordentlich negative Vortictyadketion kommen und daher in kräftiges Absinken .. Wolkenauflösung und Erwärmung sind die Folge. Auch am Sonntag hält das Wetter, das Montagswetter ist hingegen auf dem westlichen Rand der Samstagskarte schon zu sehen. Im Tagesverlauf nähert sich ein Trog mit zunehmender Schauer und Gewittertätigkeit.
Für die nächste Woche zeichnet sich ein Kräftemessen zwischen 2 Szenarien ab.... bleibt die Nordwestrutsche mit zahlreichen kurzen Trögen und Keilen auf Marsch durch Europa, oder schafft es der Azorenhochausläufer etwas stärker in unser Wettergeschehen einzugreifen .. die Pattstellung sieht auf der GFS Donnerstagsprognose so aus:
Sieht irgendwie 50/50 .. kann mich nicht so recht entscheiden. Aus dem Bauch heraus tippe ich eher darauf, dass Mittelfristig wieder das Muster mit dem Azorenhochkeil gewinnen wird... man wird nach dem Wochenende mehr Wissen.
Einstweilen schönen Freitag Nachmittag aus der Wörtherseemetropole
Lg
Manfred
Freitag, 30. Juli 2010
Mittwoch, 28. Juli 2010
Kurzwelliges Auf und Ab
Hallo,
auf dem aktuellen Satellitenbild sieht es aus wie zu beginn der Aufräumarbeiten nach dem Donauinselfest. Es geht drunter und drüber:
Ein Tief über dem Osten Polens, eines mit Zentrum über den Britischen Inselnl, dazwischen ein Mini-Keil voll mit Schauern. Da braucht man vom Wetter nicht allzu viel Ahnung zu haben, um zu sehen, dass da auf längere Sicht kein stabiles Hochdruckwetter über Mitteleuropa dominieren kann. Auf der aktuellen Höhenwetterkarte sieht das Ganze so aus:
Wie auf einer Rutschbahn ziehen von Island zahlreiche Kurzwellen nach Zentraleuropa und nichts und Niemand hält sie auf.
Der nächste Trog, derzeit noch über den Britischen Inseln wird sich über den Alpen sogar abschnüren, ein Teiltief über Oberitalien absetzen und uns morgen einiges an Regen bringen:
Zum Wochenende hin da kurzfristig sommerliche Aussichten: das Tief von morgen wird nach Sizilien abwandern und zwischen Azoren- und Rußlandhoch baut sich eine schwache Hochdruckbrücke auf:
Dabei wirds am Sonntag fast schon wieder heiß:
Am Montag kündigt sich dann schon das nächste Ei aus Westen an:
Vom Klima her also ganz normales österreiches Sommerwetter, 2 Tage high, 4 tage low .. usw usf.
Lg (morgen wieder aus KlaFu)
Manfred
auf dem aktuellen Satellitenbild sieht es aus wie zu beginn der Aufräumarbeiten nach dem Donauinselfest. Es geht drunter und drüber:
Ein Tief über dem Osten Polens, eines mit Zentrum über den Britischen Inselnl, dazwischen ein Mini-Keil voll mit Schauern. Da braucht man vom Wetter nicht allzu viel Ahnung zu haben, um zu sehen, dass da auf längere Sicht kein stabiles Hochdruckwetter über Mitteleuropa dominieren kann. Auf der aktuellen Höhenwetterkarte sieht das Ganze so aus:
Wie auf einer Rutschbahn ziehen von Island zahlreiche Kurzwellen nach Zentraleuropa und nichts und Niemand hält sie auf.
Der nächste Trog, derzeit noch über den Britischen Inseln wird sich über den Alpen sogar abschnüren, ein Teiltief über Oberitalien absetzen und uns morgen einiges an Regen bringen:
Zum Wochenende hin da kurzfristig sommerliche Aussichten: das Tief von morgen wird nach Sizilien abwandern und zwischen Azoren- und Rußlandhoch baut sich eine schwache Hochdruckbrücke auf:
Dabei wirds am Sonntag fast schon wieder heiß:
Am Montag kündigt sich dann schon das nächste Ei aus Westen an:
Vom Klima her also ganz normales österreiches Sommerwetter, 2 Tage high, 4 tage low .. usw usf.
Lg (morgen wieder aus KlaFu)
Manfred
Montag, 26. Juli 2010
Exotische Wetterkarten
Hallo,
viele Meteorologen im Vorhersagedienst geben sich heutzutage mit meteorologischem Packelfutter a la Knorr Französische Zwiebelsuppe zufrieden. Etwas spitz formuliert meine ich damit folgendes. Bereits interpretierte Wetterkarten werden interpretiert (Fertigmischung + heißes Wasser drauf), Regen, Wolken, Wind, volia, fertig ist die Vorhersage. Genauso wie an Packelfutter noch keiner gestorben ist, muss daraus keine schlechte Vorhersage resultieren. Spaß macht die Sache allerdings erst, wenn man als Meteorologe selbst kocht und den Ursachen der Phänomene, wie Regenfelder und Starkwindbänder, die man zur Ableitung der Vorhersage benötigt, auf den Grund geht.
Auf den Grund gehen, heißt zurück zum Ursprung und sich des Gleichungssatzes zu entsinnen, der einem im Studium vielleicht nicht zu Jubelschreien verleitete, zum Beispiel zu den Gleichungen der quasigesotrophsichen Dynamik, der kleinen Fibel des 1x1 für Meteorologen, die etwas von ihrem Handwerk verstehen möchten.
Da kommt man man um so abstrus klingende Dinge wie... Divergenz, Vorticityadvektion, Temperaturadvektion und Isentrope potentielle Vorticity nicht herum, denn in diesen Feldern liegt der Urgrund dessen was wir gemeinhin als Dynamik im Wettergeschehen bezeichnen. Tiefs, die sich vertiefen, Hochs die sich erhöhen, Fronten, die durchrauschen und Regen der uns Open Airs versalzt.
Nehmen wir uns diese simple Bodenvorhersagekarte für morgen 14 Uhr (Quelle Deutscher Wetterdienst):
Ab in die Höhenströmung zum selben Termin. Dieser Karte kann man ja noch einigermaßen verstehen:
Ein Höhenströmungsfeld auf einer Druckfläche die auf auf gut 5500m Höhe liegt.
Die Divergenz auf einer Fläche, die auf ca 9100m Höhe liegt, vielleicht weniger:
Auf einer Ebene gesehen heißt Divergenz Auseinanderströmen (positive Werte) , Konvergenz zusammenströmen (negative Werte). Die Divergenz entspricht der Flächenanderung eines unendlich dehnbaren Gummituchs, das man in die Strömung wirft. Wirds auseinandergezogen wie ein Strudelteig oder pappt es sich zu einem Knödel zusammen ?
Damit in engem Zusammenhang und 1:1 ineinander umrechenbar: Die Vortictyadvektion:
Die Karte zeigt uns, in welchen Regionen positive Krümmung (pos Werte) mit dem Wind herangeweht werden, oder wo negative Krümmung herangeweht wird.
Die Temperaturadvektion in ca 1500m Höhe:
Wo wirds kälter, wo wirds wärmer ? Aufpassen: Die Advektion ist i.d.R gleich -1 mal der lokalen Änderung. Also: neg. Temperaturadvektion: es wird wärmer.
gehts noch schlimmer: Ja, es geht ;). Die Isentrope potentielle Vorticty:
Die IPV enstammt dem Ertelschen Wirbelsatz und der Suche nach einer perfekten Erhaltungsgröße für unsere Atmosphäre. IPV kann dazu benutzt werden, Einschlüsse von Stratosphärenluft zu detektieren. Diese Einschlüsse sind prickelnd, weil sich in ihrem Umfeld z.B im Winter extreme Orkantiefs enwtickeln können.
Das Resultat all dieser Karten ist dann so etwas simples wie eine Karte des 3-stündigen Niederschlags :
Die Regel ist vergleichsweise simpel: mit der Höhe zunehmende positive Vorticityadvektion ist gleichbedeutend mit mit der Höhe zunehmender Divergenz und sorgt für Aufsteigen, Kondensation und damit Regen/Schnee. Warmlufttransport steigert das ganze, Kaltlufttransport dämpft das Ganze, und oft wirken beide Mechanismen gegeneinander, wie das fleckige Niederschlagsbild zeigt.
Die Vorticityadvektion in 9000m zeigt oft ausgeprägte Schlieren- und Bandform, dem treibenden Faktor, den Jetstreams folgend. Die Plausibilisierung der Niederschlags und Sonnenscheinprognose mit diesen exotischen Feldern macht die Prognose vielleicht nicht so viel besser als das Packelglumpert, aber jedenfalls ehrlicher. Selfmade versus Packelfood eben.
Ich haben morgen sowie für den Rest der Woche gem. mit Blogkollegen Clemens die Ehre das A1 Beach Volley Ball Grad Slam in Klagenfurt meteorologisch rundum vor Ort zu betreuen, wird eine spannende Sache bei der eigenartigen Wetterlage, die sich da anbahnt... besser als fades Hochdruckwetter jedenfalls.
Einen Blick noch ein gros und en detail auf den aktuellen Südwinter...
*brr*
In dem Sinne, bis bald aus Südösterreich
Lg
Manfred
viele Meteorologen im Vorhersagedienst geben sich heutzutage mit meteorologischem Packelfutter a la Knorr Französische Zwiebelsuppe zufrieden. Etwas spitz formuliert meine ich damit folgendes. Bereits interpretierte Wetterkarten werden interpretiert (Fertigmischung + heißes Wasser drauf), Regen, Wolken, Wind, volia, fertig ist die Vorhersage. Genauso wie an Packelfutter noch keiner gestorben ist, muss daraus keine schlechte Vorhersage resultieren. Spaß macht die Sache allerdings erst, wenn man als Meteorologe selbst kocht und den Ursachen der Phänomene, wie Regenfelder und Starkwindbänder, die man zur Ableitung der Vorhersage benötigt, auf den Grund geht.
Auf den Grund gehen, heißt zurück zum Ursprung und sich des Gleichungssatzes zu entsinnen, der einem im Studium vielleicht nicht zu Jubelschreien verleitete, zum Beispiel zu den Gleichungen der quasigesotrophsichen Dynamik, der kleinen Fibel des 1x1 für Meteorologen, die etwas von ihrem Handwerk verstehen möchten.
Da kommt man man um so abstrus klingende Dinge wie... Divergenz, Vorticityadvektion, Temperaturadvektion und Isentrope potentielle Vorticity nicht herum, denn in diesen Feldern liegt der Urgrund dessen was wir gemeinhin als Dynamik im Wettergeschehen bezeichnen. Tiefs, die sich vertiefen, Hochs die sich erhöhen, Fronten, die durchrauschen und Regen der uns Open Airs versalzt.
Nehmen wir uns diese simple Bodenvorhersagekarte für morgen 14 Uhr (Quelle Deutscher Wetterdienst):
Ab in die Höhenströmung zum selben Termin. Dieser Karte kann man ja noch einigermaßen verstehen:
Ein Höhenströmungsfeld auf einer Druckfläche die auf auf gut 5500m Höhe liegt.
Die Divergenz auf einer Fläche, die auf ca 9100m Höhe liegt, vielleicht weniger:
Auf einer Ebene gesehen heißt Divergenz Auseinanderströmen (positive Werte) , Konvergenz zusammenströmen (negative Werte). Die Divergenz entspricht der Flächenanderung eines unendlich dehnbaren Gummituchs, das man in die Strömung wirft. Wirds auseinandergezogen wie ein Strudelteig oder pappt es sich zu einem Knödel zusammen ?
Damit in engem Zusammenhang und 1:1 ineinander umrechenbar: Die Vortictyadvektion:
Die Karte zeigt uns, in welchen Regionen positive Krümmung (pos Werte) mit dem Wind herangeweht werden, oder wo negative Krümmung herangeweht wird.
Die Temperaturadvektion in ca 1500m Höhe:
Wo wirds kälter, wo wirds wärmer ? Aufpassen: Die Advektion ist i.d.R gleich -1 mal der lokalen Änderung. Also: neg. Temperaturadvektion: es wird wärmer.
gehts noch schlimmer: Ja, es geht ;). Die Isentrope potentielle Vorticty:
Die IPV enstammt dem Ertelschen Wirbelsatz und der Suche nach einer perfekten Erhaltungsgröße für unsere Atmosphäre. IPV kann dazu benutzt werden, Einschlüsse von Stratosphärenluft zu detektieren. Diese Einschlüsse sind prickelnd, weil sich in ihrem Umfeld z.B im Winter extreme Orkantiefs enwtickeln können.
Das Resultat all dieser Karten ist dann so etwas simples wie eine Karte des 3-stündigen Niederschlags :
Die Regel ist vergleichsweise simpel: mit der Höhe zunehmende positive Vorticityadvektion ist gleichbedeutend mit mit der Höhe zunehmender Divergenz und sorgt für Aufsteigen, Kondensation und damit Regen/Schnee. Warmlufttransport steigert das ganze, Kaltlufttransport dämpft das Ganze, und oft wirken beide Mechanismen gegeneinander, wie das fleckige Niederschlagsbild zeigt.
Die Vorticityadvektion in 9000m zeigt oft ausgeprägte Schlieren- und Bandform, dem treibenden Faktor, den Jetstreams folgend. Die Plausibilisierung der Niederschlags und Sonnenscheinprognose mit diesen exotischen Feldern macht die Prognose vielleicht nicht so viel besser als das Packelglumpert, aber jedenfalls ehrlicher. Selfmade versus Packelfood eben.
Ich haben morgen sowie für den Rest der Woche gem. mit Blogkollegen Clemens die Ehre das A1 Beach Volley Ball Grad Slam in Klagenfurt meteorologisch rundum vor Ort zu betreuen, wird eine spannende Sache bei der eigenartigen Wetterlage, die sich da anbahnt... besser als fades Hochdruckwetter jedenfalls.
Einen Blick noch ein gros und en detail auf den aktuellen Südwinter...
*brr*
In dem Sinne, bis bald aus Südösterreich
Lg
Manfred
Samstag, 24. Juli 2010
Rückschau Unwetter 23.7.2010
Hallo,
die Nachrichten sind wieder einmal voll mit Schadensmeldungen aus vielen Winkeln Österreichs, Schäden die von Unwettern am gestrigen Freitag angerichtet wurden.
Am Donnerstag hab ich ja eine kleine Einschätzunng abgegeben, wie der Freitag denn auch Gewittertechnischer Sicht aussehen könne, gleich vorab.. ich hätte schon am Donnerstag gewitter UND regentechnisch sagen sollen.
Fangen wir mit dem Radarloop des gestrigen Tages an:
Zur verifikation der Donnerstagsprognose lässt sich sagen. Ja, ausgehend von einem Wellentief hat sich im tagesverlauf ein dickes, konvektiv durchsetztes Ei gebildet, das von den Zentralalpen Richtung Oberösterreich und später Tschechien zug. Zwischenzeitlich gab es dabei keine Blitzentladungen, erst am nachmittag über Slazburg und Oberösterreich gab es vorderseitig des Ei's wieder Zellenbildungen.
Während der Regen nach Nordosten abdriftete, bildete sich am Abend über dem Mostviertel eine gewitterlinie auf Ostkurs, die auf Wien zusteuerte, die Stadt aber aufgrund des eigenen Todesfalles weitgehend verschonte. An der vorlaufenden Windkonvergenz bildete sich zur selben zeit eine enorme Gewitterlinie vom südlichen Wiener Becken bis in den Raum des östlichen Wien und zog als massive Squalline rasch nach Osten. Wien wurde also quasi übersprungen.
Die schlimmste Zelle des gestrigen Tages wütete wo ganz anders, und zwar entwickelte sich an der Ostseite der Pack am nachmittag eine Superzelle, die auf Ostkurs des Grazer Becken südlich von Graz überquerte und übder den Bezirk Jenbnersdorf weiter nach Ungarn zog. Mit dieser Zelle gab es Hagel bis 7cm, Orkanböen, auch ein Trichter KÖNNTE dabei gewesen sein, man wird die Schadenuntersuchung abwarten.
Die Situation im Blitzloop:
Sehr schön sind darauf die o.g Phänomene zusehen, den semi-konvektiven Cluster am Wellentief, die Verschärfung der Gewittertätigkeit über Oberösterreich und Salzburg, die Zellenbildungen über der Steiermark und dem Südburgenland, die Squall auf dem Weg nach Osten über Niederösterreich, der Tod nahe Wien und die Bildung der neuen Linie knapp hinter Wien.
Die Temperaturgegensätze zwischen Oscht und Wescht waren gestern Nachmittag denkbar groß:
Das Wellentief erzeugt ein Gebiet mit maximiertem Druckfall über Oberösterreich und Salzburg:
Was zu einem teilweise undkurzzeitigem Rückdrehen des Windes auf Ost über Oberösterreich führt, später am Abend auch im Wiener Raum:
In sofern hatte ich da nicht ganz unrecht. Die Lokalmodelle deuteten in ihren 6 Uhr Prognosen beides an, den nach Nordosten abziehenden Cluster sowie nicht so organisierte Niederschläge in Form von einzelnen Abendgewittern im Osten und Südosten, wie auch im Süden.
Hintenran soll nicht unerwähnt bleiben, dass in Vorarlberg punktuell mehr als 120 Liter Regen pro Quadramtemer gefallen sind, z.B in Bregenz.
Diese gewaltigen Mengen entstammen zum einem der durchziehenden Welle gestern Vormittag (45 Liter), als auch heftigen schauerartigen Regenfällen heute tagsüber mit Stundenraten bis 18 Liter pro Quadratmeter.
Hier kann man sich mal die Vorhersage für die 36 stündige Regenmenge dreier Lokalprognosemodelle von gestern 6 Uhr ansehen:
Alle Modelle hatten die Quantität des Eregnisses irgendwie drin, auch die Verteilung, und das mittlere Modelle schaffte es sogar die Bildung der Squall über dem Nordosten Österreichs zu simulieren, eine Sonderbehandlung für Bregenz sieht man aber nicht.
Ausser wenn man in die stündliche Auflösung geht... da gibts was nettes:
Man beachte die schmale Zunge extremer Regenmengen über dem Raum Bregenz. Das Modell simuliert hier die Bildung eines Regenstreifens, der direkt mit dem warmen Wassers des Bodensees unter der hereinfließenden Kaltluft zu tun hat. Es könnte durchaus sein, dass der Bodensee mehr oder weniger direkt an den Vermurungen in Bregenz schuld ist, logisch wäre es bei dieser Konstellation. So ein Bodensee Lake effekt scheint aber nicht ganz so weit in den Bregenzerwald reinzureichen, wie das Modell hier simuliert, die heftigsten Mengen dürften direkt am Ufer beim Anstieg auf den Pfänder runterkommen ....
Zusammenfassend. Das Ei gab es, zusätzlich eine Squall ganz im Osten und mehrere Superzellen im Südosten. An der Alpennordseite heftigen Stau sowie Lakeeffektschauer am Bodensee. Also sehhhhhhhhhhhhhhhhhhhr viel gleichzeitig.
Lg
Manfred
die Nachrichten sind wieder einmal voll mit Schadensmeldungen aus vielen Winkeln Österreichs, Schäden die von Unwettern am gestrigen Freitag angerichtet wurden.
Am Donnerstag hab ich ja eine kleine Einschätzunng abgegeben, wie der Freitag denn auch Gewittertechnischer Sicht aussehen könne, gleich vorab.. ich hätte schon am Donnerstag gewitter UND regentechnisch sagen sollen.
Fangen wir mit dem Radarloop des gestrigen Tages an:
Zur verifikation der Donnerstagsprognose lässt sich sagen. Ja, ausgehend von einem Wellentief hat sich im tagesverlauf ein dickes, konvektiv durchsetztes Ei gebildet, das von den Zentralalpen Richtung Oberösterreich und später Tschechien zug. Zwischenzeitlich gab es dabei keine Blitzentladungen, erst am nachmittag über Slazburg und Oberösterreich gab es vorderseitig des Ei's wieder Zellenbildungen.
Während der Regen nach Nordosten abdriftete, bildete sich am Abend über dem Mostviertel eine gewitterlinie auf Ostkurs, die auf Wien zusteuerte, die Stadt aber aufgrund des eigenen Todesfalles weitgehend verschonte. An der vorlaufenden Windkonvergenz bildete sich zur selben zeit eine enorme Gewitterlinie vom südlichen Wiener Becken bis in den Raum des östlichen Wien und zog als massive Squalline rasch nach Osten. Wien wurde also quasi übersprungen.
Die schlimmste Zelle des gestrigen Tages wütete wo ganz anders, und zwar entwickelte sich an der Ostseite der Pack am nachmittag eine Superzelle, die auf Ostkurs des Grazer Becken südlich von Graz überquerte und übder den Bezirk Jenbnersdorf weiter nach Ungarn zog. Mit dieser Zelle gab es Hagel bis 7cm, Orkanböen, auch ein Trichter KÖNNTE dabei gewesen sein, man wird die Schadenuntersuchung abwarten.
Die Situation im Blitzloop:
Sehr schön sind darauf die o.g Phänomene zusehen, den semi-konvektiven Cluster am Wellentief, die Verschärfung der Gewittertätigkeit über Oberösterreich und Salzburg, die Zellenbildungen über der Steiermark und dem Südburgenland, die Squall auf dem Weg nach Osten über Niederösterreich, der Tod nahe Wien und die Bildung der neuen Linie knapp hinter Wien.
Die Temperaturgegensätze zwischen Oscht und Wescht waren gestern Nachmittag denkbar groß:
Das Wellentief erzeugt ein Gebiet mit maximiertem Druckfall über Oberösterreich und Salzburg:
Was zu einem teilweise undkurzzeitigem Rückdrehen des Windes auf Ost über Oberösterreich führt, später am Abend auch im Wiener Raum:
In sofern hatte ich da nicht ganz unrecht. Die Lokalmodelle deuteten in ihren 6 Uhr Prognosen beides an, den nach Nordosten abziehenden Cluster sowie nicht so organisierte Niederschläge in Form von einzelnen Abendgewittern im Osten und Südosten, wie auch im Süden.
Hintenran soll nicht unerwähnt bleiben, dass in Vorarlberg punktuell mehr als 120 Liter Regen pro Quadramtemer gefallen sind, z.B in Bregenz.
Diese gewaltigen Mengen entstammen zum einem der durchziehenden Welle gestern Vormittag (45 Liter), als auch heftigen schauerartigen Regenfällen heute tagsüber mit Stundenraten bis 18 Liter pro Quadratmeter.
Hier kann man sich mal die Vorhersage für die 36 stündige Regenmenge dreier Lokalprognosemodelle von gestern 6 Uhr ansehen:
Alle Modelle hatten die Quantität des Eregnisses irgendwie drin, auch die Verteilung, und das mittlere Modelle schaffte es sogar die Bildung der Squall über dem Nordosten Österreichs zu simulieren, eine Sonderbehandlung für Bregenz sieht man aber nicht.
Ausser wenn man in die stündliche Auflösung geht... da gibts was nettes:
Man beachte die schmale Zunge extremer Regenmengen über dem Raum Bregenz. Das Modell simuliert hier die Bildung eines Regenstreifens, der direkt mit dem warmen Wassers des Bodensees unter der hereinfließenden Kaltluft zu tun hat. Es könnte durchaus sein, dass der Bodensee mehr oder weniger direkt an den Vermurungen in Bregenz schuld ist, logisch wäre es bei dieser Konstellation. So ein Bodensee Lake effekt scheint aber nicht ganz so weit in den Bregenzerwald reinzureichen, wie das Modell hier simuliert, die heftigsten Mengen dürften direkt am Ufer beim Anstieg auf den Pfänder runterkommen ....
Zusammenfassend. Das Ei gab es, zusätzlich eine Squall ganz im Osten und mehrere Superzellen im Südosten. An der Alpennordseite heftigen Stau sowie Lakeeffektschauer am Bodensee. Also sehhhhhhhhhhhhhhhhhhhr viel gleichzeitig.
Lg
Manfred
Donnerstag, 22. Juli 2010
Wie wird die Hitze vertrieben ?
Hallo an diesem letzten heißen Tag für einige Zeit...
Der morgige Wetterablauf wird recht gefinkelt und da brennts mir ein bisschen unter der Fingern, etwas in Detail zu gehen und der geneigten Leserschaft mehr als *von Westen her Gewitter* zu erzählen....
Die aktuelle Lage:
Die Kaltfront eines Tiefs mit Zentrum über dem Süden der Britischen Inseln erstreckt sich quer über Frankreich, Benelux, und den Nordfwesten Deutschlands, und verlagert sich gemächlich weiter nach Oschten. In der vorderseitigen heißen Luft bilden sich schon einzelne Gewitter, so zum Beispiel vor kurzem über dem Wechsel oder dem Außerfern. Die Front selbst wird am Abend Vorarlberg erreichen und dann erstmal nicht weiterkommen, weil sie etwas verwellt. Allerdings, ist bei der aktuellen Modellage von der Bildung einer Konvergenzlinie über Bayern auszugehen, an der sich organisierte Gewitter entwickeln können, und diese in der ersten Nachthäfte rasch nach Osten läuft.
Die Gewittertätigkeit an dieser Linie wird dann in der Nacht abebben, allerdings wird die Druckwelle in Form einer Winddrehung auf West bis in die frühen Morgenstunden auch den äußersten Osten erwischen.
Morgen Vormittag werden wir dann die Situation eines unter der stecken gebliebenen Front schon stark bewölkten Westen im Gegenzug zu einem einigermaßen sonnigen Osten vorfinden.
Der Ablauf der Nacht nochmal in den Windkarten:
Das wäre eine klassische Situation, dafür dass trotz Warmluft die Gewittergefahr im Osten gebannt ist, da mit dem Westwind der vorlaufenden Konvergenz in der Regel schon potentiell kühlere Luft in bodennahen Schichten hereinkommt und die Gewitter harmlos ausfallen.
Vergessen wir aber die Front im Westen nicht. An der tut sich etwas, sie beginnt zu verwellen und schreitet dann wieder nach Osten voran.
Um 12Z sehen wir, dass der Wind östlich von Salzburg beginnt, nocheinmal auf Ost zu drehen.. irgendetwas saugt da über den Zentralalpen kräftig an...
Und um 15 Uhr sehen wir eine neue, massive Konvergenz im Salzburger Raum, verbunden mit einem Gewittercluster:
Diese Konvergenz würde dann in weiterer Folge nach Osten rasen und den Osten des Landes am späten Abend erreichen. Das ist der Zeitpunkt, zu dem diese Konvergenz noch teils heftige Gewitter auslösen kann, wie uns die Betrachtung der Labilität zeigt.:
In den Gewittern können dann wiederum Sturmböen auftreten, wie die Karte der Wahrscheinlichkeit für Böen größer 75 km/h zeigt:
In der Höhenströmung steht ein Vorticitymaxmum mit der Entwicklung an der Front in Zusammenhang:
Zusammenfassend erlebt man den Ablauf wie morgen recht oft. Weit vor der Kaltfront geht schon mal eine Konvergenzlinie durch, man meint es sei gelaufen. Zwischen der Konvergenzlinie und der eigentlichen Front, wenn nur genug Platz ist herrschen aber immer noch barokline Zustände und vor allem wenn das ganze tagsüber stattfindet können sich in dieser Zone nochmals gröbere Komplexe bilden, die dann das Windregime auf *einsaugen* stellen, der Wind dreht vor der eigentlichen Front nochmal zurück und sorgt für gute Gewitterbedingungen.
Irgendwo zwischen Salzburg und dem Nordburgenland wird also morgen Nachmittag ein dickes Ei durchziehen, wobei nicht klar ist, ob es entlang der Alpen direkt nach Osten ziehen wird, oder mehr übers Waldviertel nach Tschechien abhauen wird.
Den Westen sollte man nicht unerwähnt lassen, vor allem in Vorarlberg wirds auch ohne Gewitter im Tagesverlauf recht nass.....
Samstag und Sonntag werden in höheren Lagen der Alpennordseite dann mit Höchstwerten nur knapp über der 10 Grad Marke aufwarten..
Der Sommer geht weiter... neue Facetten tun sich in der nächsten Woche auf.
Lg
Manfred
Der morgige Wetterablauf wird recht gefinkelt und da brennts mir ein bisschen unter der Fingern, etwas in Detail zu gehen und der geneigten Leserschaft mehr als *von Westen her Gewitter* zu erzählen....
Die aktuelle Lage:
Die Kaltfront eines Tiefs mit Zentrum über dem Süden der Britischen Inseln erstreckt sich quer über Frankreich, Benelux, und den Nordfwesten Deutschlands, und verlagert sich gemächlich weiter nach Oschten. In der vorderseitigen heißen Luft bilden sich schon einzelne Gewitter, so zum Beispiel vor kurzem über dem Wechsel oder dem Außerfern. Die Front selbst wird am Abend Vorarlberg erreichen und dann erstmal nicht weiterkommen, weil sie etwas verwellt. Allerdings, ist bei der aktuellen Modellage von der Bildung einer Konvergenzlinie über Bayern auszugehen, an der sich organisierte Gewitter entwickeln können, und diese in der ersten Nachthäfte rasch nach Osten läuft.
Die Gewittertätigkeit an dieser Linie wird dann in der Nacht abebben, allerdings wird die Druckwelle in Form einer Winddrehung auf West bis in die frühen Morgenstunden auch den äußersten Osten erwischen.
Morgen Vormittag werden wir dann die Situation eines unter der stecken gebliebenen Front schon stark bewölkten Westen im Gegenzug zu einem einigermaßen sonnigen Osten vorfinden.
Der Ablauf der Nacht nochmal in den Windkarten:
Das wäre eine klassische Situation, dafür dass trotz Warmluft die Gewittergefahr im Osten gebannt ist, da mit dem Westwind der vorlaufenden Konvergenz in der Regel schon potentiell kühlere Luft in bodennahen Schichten hereinkommt und die Gewitter harmlos ausfallen.
Vergessen wir aber die Front im Westen nicht. An der tut sich etwas, sie beginnt zu verwellen und schreitet dann wieder nach Osten voran.
Um 12Z sehen wir, dass der Wind östlich von Salzburg beginnt, nocheinmal auf Ost zu drehen.. irgendetwas saugt da über den Zentralalpen kräftig an...
Und um 15 Uhr sehen wir eine neue, massive Konvergenz im Salzburger Raum, verbunden mit einem Gewittercluster:
Diese Konvergenz würde dann in weiterer Folge nach Osten rasen und den Osten des Landes am späten Abend erreichen. Das ist der Zeitpunkt, zu dem diese Konvergenz noch teils heftige Gewitter auslösen kann, wie uns die Betrachtung der Labilität zeigt.:
In den Gewittern können dann wiederum Sturmböen auftreten, wie die Karte der Wahrscheinlichkeit für Böen größer 75 km/h zeigt:
In der Höhenströmung steht ein Vorticitymaxmum mit der Entwicklung an der Front in Zusammenhang:
Zusammenfassend erlebt man den Ablauf wie morgen recht oft. Weit vor der Kaltfront geht schon mal eine Konvergenzlinie durch, man meint es sei gelaufen. Zwischen der Konvergenzlinie und der eigentlichen Front, wenn nur genug Platz ist herrschen aber immer noch barokline Zustände und vor allem wenn das ganze tagsüber stattfindet können sich in dieser Zone nochmals gröbere Komplexe bilden, die dann das Windregime auf *einsaugen* stellen, der Wind dreht vor der eigentlichen Front nochmal zurück und sorgt für gute Gewitterbedingungen.
Irgendwo zwischen Salzburg und dem Nordburgenland wird also morgen Nachmittag ein dickes Ei durchziehen, wobei nicht klar ist, ob es entlang der Alpen direkt nach Osten ziehen wird, oder mehr übers Waldviertel nach Tschechien abhauen wird.
Den Westen sollte man nicht unerwähnt lassen, vor allem in Vorarlberg wirds auch ohne Gewitter im Tagesverlauf recht nass.....
Samstag und Sonntag werden in höheren Lagen der Alpennordseite dann mit Höchstwerten nur knapp über der 10 Grad Marke aufwarten..
Der Sommer geht weiter... neue Facetten tun sich in der nächsten Woche auf.
Lg
Manfred
Blick auf den Südwinter
Hallo,
während wir in Mitteleuropa zumindest noch am Donnerstag schwitzen müssen (dürfen, meine Diktion) geht auf der Südhalbkugel allmählich der Hochwinter zu Ende. Dass der seine Krallen z.B in Südamerika gezeigt hat, haben meine Kollegen auf wetter.tv ja festgehalten (HIERRRR !)
So schaut die Südhemispherische hochwinterliche Zirkulation zur Zeit aus:
Der Polarwirbel ist extrem gut ausgeprägt und größer bzw. kälter wird er nicht mehr werden, es geht langsam bergauf.
Ich wende mich meiner Wahlheimat Australien zu, und da ist es schon interessant welche 1000 fach verschiedene Gesichter der Südwinter wetterbezogen in diesem riesigen Land zeigen kann... von Frost bis mehr als 30 Grad ist alles drin, wie die wetter.tv Vorhersagen für die nächsten 10 Tage zeigen:
MELBOURNE:
Darwin:
Canberra (mit Betonung auf Brrrr)
Broome:
Sydney:
Perth:
Mal schauen, in welchem Maß dem aufwärts im Süden ein Abwärts im Norden, globa gesehen, gegenüber stehen wird
Lg&gut n8
Manfred
während wir in Mitteleuropa zumindest noch am Donnerstag schwitzen müssen (dürfen, meine Diktion) geht auf der Südhalbkugel allmählich der Hochwinter zu Ende. Dass der seine Krallen z.B in Südamerika gezeigt hat, haben meine Kollegen auf wetter.tv ja festgehalten (HIERRRR !)
So schaut die Südhemispherische hochwinterliche Zirkulation zur Zeit aus:
Der Polarwirbel ist extrem gut ausgeprägt und größer bzw. kälter wird er nicht mehr werden, es geht langsam bergauf.
Ich wende mich meiner Wahlheimat Australien zu, und da ist es schon interessant welche 1000 fach verschiedene Gesichter der Südwinter wetterbezogen in diesem riesigen Land zeigen kann... von Frost bis mehr als 30 Grad ist alles drin, wie die wetter.tv Vorhersagen für die nächsten 10 Tage zeigen:
MELBOURNE:
Darwin:
Canberra (mit Betonung auf Brrrr)
Broome:
Sydney:
Perth:
Mal schauen, in welchem Maß dem aufwärts im Süden ein Abwärts im Norden, globa gesehen, gegenüber stehen wird
Lg&gut n8
Manfred
Dienstag, 20. Juli 2010
Sommerpause ab Freitag
Hallo,
ein Kurzupdate zur Wetterentwicklung. Alle, denen die Hitze auf den Wecker geht (ich gehöre NICHT dazu) steuern ab Freitag Nachmittag auf gute Zeiten zu. Der nächste Trog wird in GFS und EZ übereinstimmend über Mitteleuropa abtropfen, und nach dem Freitag des Wetter unter Einfluß von atlantischer Meeresluft auf Tage hinaus unbeständig und auch vergleichsweise kühl(er) gestalten.
Der Wechsel am Freitag kann durchaus schwere Gewitter in weiten Landesteilen mit sich bringen, und auch danach könnte es sehr feucht weitergehen. Harmlos wäre GFS mit einem Höhentiefkern über dem nordwestlichen Mitteleuropa, ungut ECMWF in seiner 12Z Simulation mit einem Tiefkern über Südosteuropa, was das Potential für Starkregenfälle mit sich bringt.
Zuvor heißts am Mittwoch und Donnerstag nochmal ordentlich schwitzen mit Spitzenwerten bis zu punktuell 36 oder 37 Grad, am Freitag sind über 30 nur noch ganz im Osten und Südosten zu erwarten. Am Wochenende bewegen wir uns dann tendenziell maximal im unteren 20-er Bereich.
Ich schließe mit dem Stationsverlauf der letzten 9 Tage meiner Lieblingswetterstation Ritzing im Bezirk OP. Lieblingswetterstaion deswegen, weil ich sie selbst im Garten meiner Eltern unter widrigsten Bedingungen (ordentliche Minusgrade und stürmischer Nordwestwind) aufgestellt habe:
Lg
Manfred
ein Kurzupdate zur Wetterentwicklung. Alle, denen die Hitze auf den Wecker geht (ich gehöre NICHT dazu) steuern ab Freitag Nachmittag auf gute Zeiten zu. Der nächste Trog wird in GFS und EZ übereinstimmend über Mitteleuropa abtropfen, und nach dem Freitag des Wetter unter Einfluß von atlantischer Meeresluft auf Tage hinaus unbeständig und auch vergleichsweise kühl(er) gestalten.
Der Wechsel am Freitag kann durchaus schwere Gewitter in weiten Landesteilen mit sich bringen, und auch danach könnte es sehr feucht weitergehen. Harmlos wäre GFS mit einem Höhentiefkern über dem nordwestlichen Mitteleuropa, ungut ECMWF in seiner 12Z Simulation mit einem Tiefkern über Südosteuropa, was das Potential für Starkregenfälle mit sich bringt.
Zuvor heißts am Mittwoch und Donnerstag nochmal ordentlich schwitzen mit Spitzenwerten bis zu punktuell 36 oder 37 Grad, am Freitag sind über 30 nur noch ganz im Osten und Südosten zu erwarten. Am Wochenende bewegen wir uns dann tendenziell maximal im unteren 20-er Bereich.
Ich schließe mit dem Stationsverlauf der letzten 9 Tage meiner Lieblingswetterstation Ritzing im Bezirk OP. Lieblingswetterstaion deswegen, weil ich sie selbst im Garten meiner Eltern unter widrigsten Bedingungen (ordentliche Minusgrade und stürmischer Nordwestwind) aufgestellt habe:
Lg
Manfred
Sonntag, 18. Juli 2010
Gewitterwahnsinn am 17.7.2010
Hallo,
dass es gestern mit Ausnahme Kärntens so gut wie überall in Österreich teils schwere Unwetter gab, muss ich der geneigten Leserschaft nicht nochmal erzählen.
Warum es diesen Ausbruch an Unwettern gab ist auch nicht weiter schwer zu erzählen:
Im Vorfeld einer Kaltfront lagerten extrem labile Luftmassen über weiten Teilen Österreichs, die Kaltfront überquerte das Bundesgebiet im Tagesverlauf von West nach Ost, an der Frontlinie und davor wurde die Labilität der Luftmasse entzündet.
Den Frontverlauf erkennt man im Windfeld von 15Z vom Waldviertel bis zum Bodensee.
Die Labilität war auch in den Radiosondenaufsteigen von Innsbruck und Wien zu sehen (3z bzw. 18z):
Wenn man hier auf die gemessenen CAPE und LI Werte schaut, sieht man dass die Modellberechnungen in diesem fall überhaupt nicht übertrieben haben.
Ich möchte dieses Ereignis, das also keiner weiteren Aufklärung des *Warum* bedarf in Zahlen und Bilder fassen....
Ein Wahnsinn an sich sind die folgenden Filme die die Entwicklung der Radarechos und Blitzeinschläge von 9 Uhr bis 4 Uhr in der Früh am Sonntag widergeben
dass es gestern mit Ausnahme Kärntens so gut wie überall in Österreich teils schwere Unwetter gab, muss ich der geneigten Leserschaft nicht nochmal erzählen.
Warum es diesen Ausbruch an Unwettern gab ist auch nicht weiter schwer zu erzählen:
Im Vorfeld einer Kaltfront lagerten extrem labile Luftmassen über weiten Teilen Österreichs, die Kaltfront überquerte das Bundesgebiet im Tagesverlauf von West nach Ost, an der Frontlinie und davor wurde die Labilität der Luftmasse entzündet.
Den Frontverlauf erkennt man im Windfeld von 15Z vom Waldviertel bis zum Bodensee.
Die Labilität war auch in den Radiosondenaufsteigen von Innsbruck und Wien zu sehen (3z bzw. 18z):
Innsbruck
Wien
Wenn man hier auf die gemessenen CAPE und LI Werte schaut, sieht man dass die Modellberechnungen in diesem fall überhaupt nicht übertrieben haben.
Ich möchte dieses Ereignis, das also keiner weiteren Aufklärung des *Warum* bedarf in Zahlen und Bilder fassen....
Ein Wahnsinn an sich sind die folgenden Filme die die Entwicklung der Radarechos und Blitzeinschläge von 9 Uhr bis 4 Uhr in der Früh am Sonntag widergeben
Radar
Blitz
Den Ablauf kann man folgendermaßen zusammenfassen: Die Front ist zu Beginn der Loops gerade mal über dem Außerfern. Um Mittag löst es weit vor der Front weit im Osten aus, dann geht es in Tirol los, Innsbruck und das Unterland, der Pinz- und Pongau werden versenkt, es beginnt im Salzkammergut und Ennstal, greift nach Norden in den Zentralraum aus, nach Süden ins Murtal, löst dann an der Front neuerlich im Wiener Becken aus, überquert im Süden die Oststeiermark und das Südburgenland und zieht dann nach 4 Uhr Richtung Ungarn ab.
Details zur Zelle in Innsbruck wirds mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit bei Clemens geben, oder auch hier im Beitrag von Felix gibts einiges zu sehen.
Innerhalb von 24 Stunden wurden mehr als 240.000 Blitze registriert:
11-23 Uhr
23-11 Uhr
Darüber hinaus noch erwähnenswert die extrem schwüle Luftmasse am nachmittag in Ostösterreich, mit Taupunkten bis 24 Grad bei Lufttemperaturen zwischen 30 und 24 Grad. Das spiegelt sich in gefühlten Temperaturen teils deutlich jenseits von 40 Grad wider:
Mit den Gewittern gab es dann teils extreme stündliche Regenmengen, wie die Animation dieser über den Tag zeigt:
Erwähenswert hier der Rohrspitz mit 44L/m²h, Innsbruck Uni mit 35 pro Stunde, Kalwang mit 50, Gänserndorf bei Wien mit 48 usw usf.
Zusammenfassend kann man sagen. Das Ereignis war in dieser Heftigkeit erwartet, ja. Überraschend war die frühe Auslöse so weit östlich der Front über Ostösterreich, was die Maxima etwas kappte, der späteren Gewittertätigkeit aber keinen Abbruch tata. Auslöser dafür war, genaugenommen, der Durchgang einer kleinen Konvergenzlinie gegen 11 Uhr. Vom Typus her waren überwiegend Mesoskalige Systeme unterwegs, gespickt mit einigen Superzellen (Miß Innsbruck wäre ein Kadidat, von der Form her), die befürchteten Böenfronten und organisierten Linien blieben weitgehend aus.
Lg
Manfred
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