eine NoNaNet-Feststellung. Es ist heiß und es bleibt heiß.
Die Temperaturen von heute Nachmittag:
Spitzenreiter war Landeck im Tiroler Oberland mit 35,0 Grad.
Im Vergleich dazu lohnt sich auch die Analyse der gefühlten Temperatur zum selben Zeitpunkt:
Hier fällt auf dass bei ähnlichen Temperaturen die Luft im Osten gefühlt etwas kälter ist, das liegt an der dort sehr trockenen Luft mit teilweise nur einstelligen Taupunkten.
Liegen tut das an einem kräftigen Hoch über Mitteleuropa:
Dies Islandtief kommt kaum voran, der Kaltluftvorstoß ist zudem auch nicht gegen Europa gerichtet, und an der Vorderseite wird sehr warme Luft nach Norden geschoben, die das Hoch weiter aufbaut.
An diese Temperaturen werden wir uns jedenfalls bis weit in die kommende Woche hinein gewöhnen müssen, es wird sich nicht viel ändern, außer das ab Sonntag die Gewitter häufiger werden....
Das sieht man z.B auf der CAPE Prognose für Sonntag Nachmittag, dass da schon ein bissl was gehen kann:
Mal schauen, je nach genauer Entwicklung könnten in einigen Regionen eine Serie von Tagen mit Höchstwerten jenseits der 35 Grad anstehen....
Dann noch die gute Nachricht zum Tag:
Die Amerikaner verbessern Ihr GFS Wettervorhersagemodell. Statt nominal 48km eff. Auflösung wird nun schon auf 27km horizontaler Auflösung gerechnet.
Effektiv wird sich das bei vielen Wetterdiensten spätestens ab dem 27. Juli niederschlagen.
Hier die Meldung:
BEGINNING WITH THE 1200 COORDINATED UNIVERSAL TIME /UTC/ RUN...The national centers for environmental prediction /NCEP/ will upgrade the Global forecast System /GFS/. The Resolution of the Global forecast model will be increased from T382 /35 km/ to T574 /27 km/. The high resolution portion of the forecast will be extended from 180 hrs to 192 hrs. With this extension 3 hourly output will be made available out to 192 hours.
This will result in significant changes in the definition of parameters in the 192 hour pressure grib /pgrb/ and flux files. There will also be significant changes in model physics associated with this change. In addition modifications will be made to the contents of the GLOBAL DATA ASSIMILATION SYSTEM /GDAS/ and GFS pgrb files.
Damit verringert das GFS den Abstand zum ECMWF, das nun seit einiger Zeit schon auf 16km simuliert, deutlich. Generell, die Chance auf bessere Prognosen steigt UND die Amis sind so freundlich die Daten allen kostenfrei zur Verfügung zu stellen ...
Schönen Freitagabend
Lg
Manfred
Ich bin skeptisch, ob es eine Verbesserung bringt, siehe Niederschlag von EZMWF nach der Umstellung.
AntwortenLöschenMeine Einschätzung zur Gewitterlage:
Heute erstmals wunderschöne Ac-str Felder gesichtet, die Sonneneinstrahlung jedoch kaum dämpften und das Maximum von +34,2 nicht verhinderten konnten (in 2100m waren es +20,5°C).
Der Ac deutet auf Feuchteadvektion in mittleren Schichten hin, welche indirekt ein Gewitterindikator ist. Er sagt nichts über die Verhältnisse in der konvektiven Grenzschicht aus, aber darüber, dass bei Erreichung der Auslösungstemperatur und nachfolgender Wolkenbildung die konvektive Wolke weniger durch trockene Luft ausgedünnt wird als das vor der Feuchteadvektion der Fall war. Anders gesagt: je feuchter in mittleren Höhen, umso langlebiger die konvektiven Wolken und das Eisstadium kann leichter erreicht werden. GFS 12z rechnet schon morgen über den französischen Westalpen sowie am Tiroler Alpenhauptkamm erste nennenswerte Signale (> 1mm) für Gewitter, die ab Sonntag zunehmen und dann täglich in erhöhter Intensität auftreten. Da sich die heiße Luft auf beiden Seiten der Alpen befindet, kann man föhnige Absinkeffekte jenseits der Nordalpen ausschließen, d.h. die Gewitter können erstmals dieses Jahr auch in Nordtirol auftreten, ohne von Föhn ermordet zu werden.Dies erkennt man sowohl in den Thetae-Werten als auch in der Labilitätsfläche, die inneralpin oder jenseits des Hauptkamms keine charakteristischen Löcher für Absinkeffekte zeigt. Natürlich muss man bedenken, dass GFS in der jetzigen (und auch künftigen) Modelllauflösung keine Täler auflösen kann und die Labilitätswerte mit Vorsicht zu genießen sind. Die Erfahrung zeigt aber, dass man diese flächigen CAPE-Schlieren ohne topographische Eigenheiten ernstnehmen kann. Die Windscherung bleibt im gesamten Zeitraum nicht nennenswert, sodass die Hauptgefahr bei Gewittern im Starkregen liegt. Jedoch kann es a) in engen Tälern mit trockenen Grenzschichten durchaus Sturmböen geben (Kanalisierung + Verdunstungskälte) und b) ist aufgrund des starken Auftriebs und der hohen CAPE-Werte auch kleiner bis mäßig großer Hagel (2-3cm) bei längerlebigen Einzelzellen möglich, der - sofern er keine Schäden anrichtet - den Bergwanderern zumindest wehtun kann.
Gruß,Felix