Hallo,
mit der mitteleuropäischen Realität musste ich mich unter Anderem auch wettertechnisch erst wieder zur recht finden, deswegen hat's ein bisschen gedauert, bis ich diese Zeilen mit gutem Gewissen verfassen konnte. Das, worüber ich heute schreibe ist zwar irgendwie faszinierend von des Meteorologen Standpunkt, deprimierend aber von der tatsächlichen Auswirkung her. .. Fangen wir mit der Aktuellen Lage an:
Das Satellitenbild bzw. die Höhenwetterkarte offenbaren uns Folgendes: Frontensysteme vom Atlantik laufen gegen ein kräftiges Hoch über Skandinavien auf und werden zunächst gebremst und im Endeffekt ziehharmonikaartig zusammengedrückt. Bis Morgen Freitag wird aus den beiden Frontensystemen über Mitteleuropa und den Britischen Inseln eines:
Am samstag kommt dann schon die nächste Warmfront rein und läuft in den bestehenden Frontensumpf quer über Österreich, ohne auch in den Osten durchzumarschieren. Was sich ausbildet ist eine markante, aber nur schwach wetteraktive Luftmassengrenze, die einen milden Westen von einem teilweise sehr kalten Osten trennen wird.
Hier die Temperaturen in 950hPa am Samstag (das sind so an die 500 Meter), dazu der Wind am Boden:
Auffallend sind die sehr tiefen Werte der Temperatur in Osten zur Mittagszeit, (teilweise nur 6 Grad in 500 Meter) , dazu recht lebhafter Südostwind. Dieser Südostwind ist der kalte Atem Osteuropas und besteht aus Luft, die um ein Hoch herum gelenkt ursprünglich aus polaren Regionen kommt. Die Schlussfolgerung ist also die, dass am Samstag mit Pech ganz Ostösterreich unter einer Hochnebeldecke zu liegen kommt, mit kräftigem Wind und die Höchstwerte z.b in den höheren Regionen des Waldviertels nicht viel über 5 Grad hinauskommen, im Flachland kaum über 10.
Die im Weschten sitzen hingegen im Glück. Zwar ziehen Wolkenfelder der schwach wetteraktiven Warmfront drüber, die Werte liegen für Oktober aber im feinen Bereich.
Am Sonntag ändert sich wenig...
Zwar lassen die Modelle nu die Höhentemperaturen auch im Oschten steigen, das auf eine Erwärmung am Boden umzuwälzen wäre aber ein fataler Anfängerfehler. Im Gegenteil, durch die Erwärmung erfolgt eine Stabilisierung und die bodennahe Kaltluft kann noch stärker durch eine Inversion von der milden Luft in der Höhe abgekoppelt sein.
Die Aussichten im Osten sind als bis in die neue Woche hinein als trist zu bezeichnen.. ab Samstag Hochnebel und kalter Wind aus Ost bis Südost.
Der Westen allerdings sieht feinen Zeiten entgegen, wenn man nichts gegen Föhn hat. Der Wird nämlich bei den Sonntags und Montagshöchstwerten von deutlich mehr als 20 Grad eine notwendige und hinreichende Bedingung in stürmischer Art und Weise sein.
Lg
Manfred
stellt sich die frage, ab welcher höhe man dann im osten trotzdem die sonne genießen darf...
AntwortenLöschengrüße
Kahlenberg wird knapp, Schneeberg sollte sich ausgehen...
AntwortenLöschenschade - jedes Jahr um diese Zeit die gleiche A....-Karte für den Osten :(
AntwortenLöschenHm, ich denke mittlerweile, wir könnten am Samstag geringe, am Sonntag vorübergehend höhere Chancen haben, dass das tiefe Gewölk aufgeht. Das trifft es vielleicht auch eher als klassischer Hochnebel, die Obergrenze von dem Zeig würde ich auch tendenziell oberhalb von 1500m sehen.
AntwortenLöschenLg
Manfred