Mittwoch, 15. September 2010

Weiteres Schicksal von IGOR - Europa Baba

Zuerst weise ich auch die sinnreiche Umfrage rechts oben hin ... nun geht es aber weiter mit der kreativen Begrüssung... :

Hallo,

hat es vor wenigen Tagen noch so ausgesehen, als dass IGOR als umgewandeltes in den kommenden 10 tagen Europa erreichen könnte, so wird das immer unwahrscheinlicher. das Amerikanische Modell GFS lässt IGOR nördlich von Labrador über eisigen Wassern erfrieren, wie die nachfolgende Animation zeigt (bitte zur Vergrösserung anklicken)

Igor, zur Zeit östlich der Antillen, wird langsam nach Norden abdrehen und von der Frontalzone über den USA erfasst, die ihn nach Nordosten schubst. Entgegen den letzten prognosen sieht es aber so aus, dass er nicht übers Meer geweht wird, sondern einen Todestanzerl im Nordosten Kanandas aus Parkett legen wird. Wie bei allen Hurrikanes ist aber auch diese Prognose unsicher.


Über Europa ist wie gestern schon angedeutet was los:





Gegenüber gestern hat sich die Kaltfront des Sturmtiefs weiter nach Südosten geschoben, das Tief westlich Spaniens mit seiner charakteristischen aller hohen Wolken beraubten Okkusion ist nahezu ortsfest geblieben, das Sizilien-Ei hat sich mehr oder weniger entleibt.

Wiederum koinzidieren die Höhenkarten in herrlicher Art und Weise mit dem Wolken- und Wasserdampfbild:






Im Bild der Windgeschwindigkeit in 300 hPa sieht man den bandförmigen Jetstream. Ein Wort dazu. Wenn es in einem Jetstream ein eingelagertes, lokales Windmaximum gibt, spricht man von einem Jetstreak.  Im Bereich von Jetstreaks wird die Luft beim durchströmen enormen Beschleunigungen ausgesetzt, also Abweichungen vom geostrophischen Gleichgewicht, ein Jetstreak erzeigt klassiche Muster der Divergenz, im Idealfall ein Kleeblattartiges 4-er Feld, mit Divergenz rechts des Eingangsbereichs und links des Ausgangsbereich, die Konvergenz  spiegelsymmetrisch dazu. Im Bereich von Jetstreaks finden Tiefs gute Entwicklungsbedingungen, wobei Shairo-Keyser Zyklonen lieber rechts hinten ansetzen, klassische Polarfrontzyklonen links vorne.

In diesem Bild sehen wir den für Europa klassischen Polarfrontjet. In Australien hingegen sieht man of 2:



Quer über den Kontinent liegt der Subtropenjet, der enorme Stärke hat und im Moment Geschwindigkeiten nahe an 300 km/h aufweist. Südlich davon lugt mit geringeren Geschwindigkeiten der Polarfrontjet der Südhemisphäre herein.

Man sieht das auch auf dem Satbild:





Im Subtropenjet liegt auch das Geheimnis der Australischen Tornadoalley im südlichen Queensland und in News South Wales begraben. Vom Pazifik weht bodennah mit Seewind oft feucht-warme Luft herein, darüber fetzt der Subtropenjet aus Westen, aus dem Outback drängt knochentrockene und heiße Luft nach Osten Auf einem schmalen Streifen bis 100, 200km landeinwärts ist die Kombination ideal, weiter im Westen fehlt dann schon die Feuchte. Die Saison wird in den nächsten 3 Wochen langsam losgehen.

Gruß

Manfred


2 Kommentare:

  1. so ein Hurrican braucht doch warmwasser als energie, unsere gewässer sind bsp atlantik ist doch viel zu kalt, es hat doch 2005 erst einen kleinen hurrican gegeben, soweit ich weiß, bzw ein TS, was meinen sie damit das der hurrican erfriert?

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  2. Hallo,

    Es gibt, im Gegensatz zu den früheren Annahmen keine fixe Grenze der Wassertemperatur, die ein Hurrikan oder tropisches System braucht. Früher wurden gern 27 Grad genannt. Heute weiß man dass prinzipiell der Temperaturunterschied zur Luft relevant ist. Dh, ist die Luft deutlich kälter als in den Tropen so kann es TS z.B auch über nur 22 Grad warmem Wasser geben. Crazy Epsilon war so ein Fall. Auch sieht man über dem Mittelmeer im herbst und Winter immer wieder Systeme, die nach den Tropenregelwerk funktionieren. Wenn Igor nach Norden abdreht, wird er sich in ein aussertropisches Tief mit Fronten Umwandeln, da er an seiner Rückseite Kaltluft aus Nordwesten in seine Zirkulation einziehen wird, der Kern des Sturms wird dabei rasch abkühlen. Nordöstlich von Labrador wird dann auch das aussertropische Tief, Ex-Igor, über dem kalten Wasser seine Letzte Energiequelle verlieren, den temperaturunterschied zwischen Vorder und Rückseite (Baroklinität) und sich allmählich auffüllen. das geschieht aber erst in gut 6-7 Tagen

    mfG

    MS

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !