Hallo,
es wird Zeit für eine Verlängerung der Gedanken zur zuletzt von mir ausgesprochenen Enthaltsamkeit des Winters für das östliche Mitteleuropa... beginnen wir mit der aktuellen Wetterlage:
Wir sehen ein Frontensystem über dem Alpenraum, das zu einem Tief über dem westlichen Mittelmeerraum gehört. Dieses bringt zwar Niederschläge teils als Schnee bis in die Täler, verlagert aber einen Schwerpunkt langsam nach Süden und der Einfluss lässt nach. Da es keine besondere Zufuhr von Kaltluft aus dem Norden gibt, ist der Schnee der daraus fällt, keine bleibende Angelegenheit.
Der Blick auf den Atlantik liefert ein interessantes System... eine klassische Polarfrontzyklone im Nordwesten, mit einer Tochter die nach SHPK aussieht. Der Warmluftvorstoss nach Nordosten erfolgt dabei in zwei Staffeln, was micht zur Definition einer zweiten freien Warmfront veranlasst hat.
Dieses System verlagert unter Intensivierung seinen Schwerpunkt bis Donnerstag zu den Britischen Inseln und nimmt an seiner Vorderseite auch das alte Tief über dem Mittelmeer in sein Regime auf und steuert es schwächelnd nach Norden zu den Alpen. Wiederum unter Absenz jeglicher erwähnenswerter Kaltluft.
Bis zum Wochenende verlagert sich der Komplex über den Britischen Inseln kaum, neue Entwicklungen manifestieren den Warmluftransport an dessen Vorderseite Richtung Europa..
Erst in einer Woche sieht man in den großen Modellen, EZ und GFS eine Konstallation, die nachhaltig etwas ändern könnte:
Der steuernde Komplex hat bis dahin seinen Schwerpunkt nach Mitteleuropa verlagert, im Ez liegt ein starker Keil über dem Mittelatlantik, im GFS in ähnlicher Stelle und abgeschnürt ein kräftiges Hoch über Grönland.
Diese Konstellation macht einen Ausbruch arktischer Kaltluft Richtung Süden möglich, in beiden Modellen durch ein eiskaltes Tief über Nordskandinavien bzw. Nordwestsibirien angedeutet.
GFS fährt schon aufgrund dieses Musters die unwinterliche Variante im Anschluss: der Kaltuftvorstoss aus der Arktis ist nach Südwesten Richtung Britische Inseln gerichtet, dort würde es sehr winterlich werden, Österreich geriete wie im letzten Winter sehr oft der Fall gewesen an die Vorderseite in Milde Luft. Spinnt man die EZ Variante weiter kommt die arktische Kaltluft, dann schon zu Polarluft erwärmt direkt nach Mitteleuropa und ließe es bis ins Flachland schneien.
Ich tendiere aufgrund der Persistenz der Prognosen momentan zur GFS Variante, denn das letzte EZ hätte auch die Kaltluft zu den Briten und nicht zu uns geschickt... aber , seien wir ehrlich, es ist alles offen. Knacktag für die Umstellung oder Nicht-Umstellung dürfte die Konstellation am Montag oder Dienstag sein.
Lg
Manfred
Hi Manfred. Ja ich bin froh, dass du das schon erwähnst, denn ich beobachte diesen Trend zu einem mehr oder weniger markanten Winterienbruch schon mehrere Tage und es wird immer wahrscheinlicher in den Modellen.
AntwortenLöschenSieht sehr sehr schön der Wintereinbruch im ECMWF Modell. Ich bin schon sehr gespannt darauf was sich da tut nächste Woche. Mein Bauchgefühl sagt mir es wird schon klappen. Aber leider nich nachhaltig. Bei solcher Konstellation ist es sehr wichtig, dass das Hoch alles blockiert was vom Atlantik kommt. Denn die Tiefs werden dann eine markant südlichere Zugbahn einschlagen und damit extrem warme Südatlantikluft oder später sogar Saharaluft nach Norden transportieren wenn das Hoch über Island und Nordeuropa nich stabil und stark dagegen hält. Also ich sehe es so, dass es zu einem Wintereinbruch nächste Woche auch bei uns komment wird, nicht nur den Briten Kälte und Schnee bringen. Leider könnte es nach 5 bis 7 Tagen dann sehr schnell und brutal zu Ende gehen wobei sich dass derzeitige Muster wieder einstellen kann. Dass ist nur mein Tipp, denn 20 Tage das Wetter vorauszusagen ist fast unmöglich, der Trend schon.
Liebe Grüsse, Paul aus der Slowakei.
Eine Stunde später sehe ich nichts mehr :( GFS Lauf 06Z zeigt gar nichts mehr. Also nichts ist noch sicher und jetzt bin ich schon weniger optimistisch für den vorhergesagten Wintereinbruch.
AntwortenLöschenHallo Paul,
AntwortenLöschenkein Streß, .. die Erfahrung bei der Spekulation, dass mit einem neuen GFS lauf auf 7, 8 Tage hinaus alles ganz anders aussieht, hab ich schon oft gemacht und damit muss man leben bzw. darüber stehen. Mal sehen ob der 12-er oder 18er wieder in die selbe oder eine andere Richtung gehen. Das schöne an der Spekulation ist, dass man das *was wäre wenn* gut ausreizen kann und nach Anzeichen für die eine oder andere Variante suchen kann..
Und: nach dem 00-er GFS wäre es bei uns auch nicht winterlich geworden .. zu weit westlich alles... insofern .. wait an see :)
Lg
Manfred
Ich frage mich, ob es je wieder einen faden Winter wie 2006/2007 geben wird, teils mit antizyklonal Südwest. Es ist doch frappant, wie gestört die Zirkulation schon wieder gerechnet wird, letztes Jahr begann das erst Mitte Dezember. Und immer Tiefdruckwetter genau über den Alpen, Dauertiefdruck sozusagen. Schlecht für die Nordalpen, schlecht für den Aufbau von Kaltluftseen.
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