Hallo,
das Wetter macht vielen, die Mobilität zu Lande und in der Luft als selbstverständlich erachten, einen dicken Strich durch die Rechnung, sowohl was kürzere und aber vielmehr längere Strecken betrifft. Im *Besten* Fall steht man ein paar Stunden im Stau, im schlimmeren Fall übernachtet man derzeit auf Flughäfen in ganze Europa. Das prekäre an der Situation ist, dass gerade in Westeuropa, wo sich z.B viele große Drehkreuze des Luftverkehrs wie Frankfurt, Paris und London befinden, die Situation den kommenden Tagen noch schlimmer werden wird. Daran ist eine ausgeprägte Grenzwetterlage schuld, die den Kontinent in einen kalten, schnee-eisigen Westen und Norden und einen milderen tauwettrigen Osten und Süden teilen wird. Zur Situation:
Ein Tief zieht in den kommenden Stunden von den Britischen Inseln über Benelux und Deutschland weiter nach Osten, in Kernnähe des Tiefs treten dabei teils kräftige Schneefälle auf, in der Nacht und am Montag legt sich die Kaltfront des Tiefs an die Alpennordseite, kommt aber dann aufgrund der rückdrehenden Strömung kaum mehr voran, wird stationär und schneit sich lokal über Süddeutschland ordentlich aus. Nach dem Schneepackerl für London und teils auch Frankfurt kehrt am Montag Abend vorübergehend Ruhe ein, die aber nicht lange wärt, denn schon am Dienstag marschiert vom Mittelatlantik das nächste Tief mit Kurs auf Westeuropa:
Am Mittwoch überquert der warmaktive Teil der Front Deutschland von Südwest nach Nordost, bringt erst Schnee, und dann stellenweise über die Eisregenphase gehend zunehmend Regen, während z.B London auf der kalten und windigen Seite des Aufgleitgebietes bleibt. Bis zum Donnerstag verschärfen sich dann die Luftmassengegensätze über Westeuropa, sodass man auf der kalten Seite, also über den Britischen Inseln mit teils sehr heftigen Wettererscheinungen rechnen muss, während sich die Situation im Rest Europas in der verhältnismäßig milden Luft beruhigt.
Als Realist muss man die Sache relativieren. Wenn es so ist, dass Schneefall und Eis den Flugverkehr recht effizient behindern können, dann muss man in Europa eben gerade im Winter mit diesen Ausfällen und Verzögerungen leben bzw. sie als gegeben ansehen. Wenn ich lese, dass es z.B in Frankfurt zu Tumulten unter den Wartenden gekommen ist, orte ich zunächst einmal ein Mentalitätsproblembei einigen Zeitgenossen, die vielleicht schon so von der Natur abgehoben sind, dass sie den Fehler beim Flughafenpersonal sehen.
Und solange es Drecksblätter gibt, die diese Abgehobenheit mit Killerwinter und Terrorkälte auch noch schüren, wird das Unwissen um das Klima, in dem wir leben größer und größer.
Lg
Manfred
Na seawas...mein Flug soll morgen mittag von Wien nach Frankfurt gehen (Lufthansa), ich hoffe, dass es besagte Maschine zumindest vorher schafft, aus Frankfurt loszufliegen.
AntwortenLöschenSchon krass, dass die Verhältnisse jetzt schon wieder ähnlich wie im April nach Ausbruch des Eyjafjallajökull sind.
Sehr massiv wird das Tauwetter wohl nur in der Höhe ausfallen, die 850er von +10 setzen sich wohl kaum bis ganz runter durch.
Leicht angespannte Grüße aus Kernfavoriten,
Felix
Na ja immer wieder gibt es überall diese Nachrichten und meiner Meinung nach ist es nicht so schlimm als es die Medien machen. Ich bin auch in Mitteleuropa (wohne in der Slowakei), bin nach Tschechien, Slowakei und Ungarn gefahren und keine Probleme. 10-15 cm Schnee oder nix. Dass nenne ich kein gravierendes Mobilitätsproblem. Es kann sein, dass Deutschland oder England viel schlimmer betroffen sind aber schauen sie sich die Schneehöhen dort an und dann kommt di Frage...sind die 10 oder 20 cm Schnee so ein Problem und so ein extrem? Nein sicherlich nicht, nur die Leute sind nicht vorbereitet und machen zu wenig dafür um die Probleme wegzuschaffen. Ich würde lieber es mit denen auszutauschen, denn bei mir kann ich mit dem Winter und Schnee immer noch nicht zu frieden sein. Zu wenig Schnee und wenn der liegt schmilzt er sofort oder kürzlich später.
AntwortenLöschenIn Deutschland ist es wirklich massive Blödheit, denn der letzte Winter hat ja gezeigt, wie es im Extremfall mit 3 Monate Winter ausschauen kann. Jetz sind gerade einmal 4 Wochen vorbei, und schon fehlt es an Streugut und Räumdiensten. Klimatologisch ist der Winter in vielen Regionen dennoch sicherlich außergewöhnlich, zumal es das zweite Mal in Folge schon soviel Schnee gibt und verbreitet der Klimadurchschnitt für Neuschneesummen schon weit überschritten sein dürfte. Aber gibt es da keinen Notfallplan, keine Reserven, was ist da los?
AntwortenLöschenDass es beim Flug wenig Alternativen gibt, ist einleuchtend, aber sonst ...?
Gerade für den Westen Europas ist das derzeitige Winterwetter außergewöhnlich, in Mitteleuropa hingegen sollte man mit solchen Wintern rechnen. Sie finden zwar nicht jedes Jahr statt, aber eben immer wieder mal und dann auch gerne gleich zwei- oder dreimal hintereinander. ;)
AntwortenLöschenDie Menschen haben insofern ein Problem, als sie immer meinen, es müßte alles nach Plan laufen und vor allem in den städtischen Gebieten geht immer mehr das Gefühl für letztlich ganz banale Sachen in Bezug auf Witterung, die Rolle der Natur das tägliche Leben betreffend, unter. In den USA ist man diesbezüglich großteils demütiger und natürlich auch erfahrener, wenn es um den Umgang mit Wetterlagen geht, die eben nicht unter 08/15 fallen.
Danke jedenfalls für Dein Posting, Manfred, ich finde die zunehmende Emotionalisierung des Themas "Wetter/Klima" letztlich ziemlich bedenklich.
Servus, Michaela
PS: Felix - guten Flug morgen.
Hallo,
AntwortenLöschen@Felix.. wünsche dir alles gute, dass es doch *klappt* !
@Paul .. Na ja, so hart gesotten sind wir auch wieder nicht. Bei Flächendeckenden 40cm in Österreich und Osteuropa würde einige Zeit einmal überhaupt nichts mehr gehen. Wir haben das schon erlebt, nur schon wieder vergessen. Ich halte es für nur allzu natürlich, dass bei starken Schneefällen der Verkehr leidet, nur können wir in zunehmendem Maße nicht mehr damit umgehen, denn Terminplanungen fallen um ... das ist eher das Problem.
@Michaela.. vollkommene Zustimmung, die Briten sind klimatologisch, abgesehen von Schottland nicht auf solche Verhältnisse eingestellt, und nun haben sie schon den zweiten Winter in Folge, der genau in diese Bresche schlägt. Die Infratstruktur ist dort demnach viel stärker betroffen als bei uns bei selben Verhältnissen. Deutschland sollte klimatologisch besser vorbereitet sein, da geb ich Felix auch recht. Irgendetwas läuft bei unseren Nachbar hier schief, denn so gewaltig waren die Neuschneezuwächse auch nicht, als reihenweise querstehende Laster die (flachen) Autobahnen blockierten.
Lg
Manfred
Ich glaube an eine weisse Christnacht nicht eher eine nasse Nacht für den Osten und Süden. Viel zu warm wird es.
AntwortenLöschenMein Flug hatte 2h Verspätung, hab aber noch Glück gehabt, andere Flüge sind ausgefallen oder hatten gar 5 h Verspätung. Chaos dafür am Frankfurter Flughafen, wir wurden kurzfristig auf eine andere parking position verlegt, wo der Passagierbus fehlte, und als der endlich kam, passten nicht alle Passagiere rein.
AntwortenLöschenAnyway, hatte vom Start bis zur Wachau eine grandiose Aussicht, hier mal ein Vorgeschmack:
http://img811.imageshack.us/img811/1329/img4799k.jpg
Westlich der Wachau begann zunächst flache, tiefliegende Sc-Bewölkung, dazu gesellte sich bald eine zweite kompaktere und höhere Sc-Schicht und über Bayern etwa schließlich kompakter As. Darüber wars komplett wolkenfrei und entsprechend turbulenzfrei. Beim Landeanflug dafür starker Schneefall bei -1 Grad. Ein Flugbericht folgt sicher noch auf meiner Webseite :-)
Gruß,Felix