Hallo,
es ist zwar wettertechnisch vom Empfinden her recht langweilig, was sich da in den nächsten Tagen am Himmel über Österreich abspielen wird, synoptisch gesehen aber umso lehrreicher. An sich möchte man ja vermuten, dass man ob der großräumigen Konstellation der Hochs und Tiefs und des aktuell herrschenden Temperaturniveaus einer weiterhin frostigen Episode entgegen geht:
Auf den ersten Blick ist auf der aktuellen Analyse ja Einiges vorhanden, was man für andauerndes kaltes Wetter bei uns braucht.
markanter Trog über Mitteleuropa und Skandinavien: Vorhanden
Grönlandhoch: Vorhanden.
Naja, wie wir merken werden, kommt man mit diesen Faustregeln manchmal nicht wirklich weiter als ein, zwei Tage. Denn auf der Analyse verbirgt sich etwas grausam mildes...
schauen wir aufs Satellitenbild:
Da ist eine mäßig ausgeprägte Kaltfront östlich von Island auf dem Weg nach Süden, Richtung Schottland. Das ist ja erst einmal o.k. Allerdings, da ist auch ein anderes markantes Frontensystem, das etwas Gegenläufiges andeutet. Vor Portugal macht sich hinter der Warmfront eines kleinen Ostatlantiktiefs subtropische Warmluft auf den Weg nach Nordosten.
Es ist diese Art von *Gegendruck* die jenen Kaltluftschub östlich von Island am Vormarsch gen Europa erfolgreich hindern wird. Wir sehen das ganz gut in den Vorhersagekarten für morgen, Dienstag:
.. von dem kleinen Tief vor Portugal ist zwar außer seiner Warmfront nicht mehr viel übrig, doch schaufelt der große Bruder von *hinten* also Westen schon kräftig nach. Die Front des Nordseetiefs kommt ob so viel Widerstand sprichwörtlich nicht mehr weiter nach Süden voran.
Bis zum Freitag steigert das Warmluftförderband seine Aktivität weiter:
In der Höhe hat dann Warmluft weite Teile Kontinentaleuropas überflutet und vom Cornwall quer über den Norden Deutschlands bis nach Polen erstreckt sich eine scharfe warmaktive Luftmassengrenze, die vor dem kräftigen Bodentief im Westen weiter nach Norden gedrückt wird. An sich, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, hat diese Entwicklung so Einiges mit dem Weihnachtauwetter 2009 und 2010, sowie mit dem Warmluftvorstoß um den 8.12.2010 zu tun, das Muster und der Ablauf sind recht ähnlich. Insofern könnte man mutmaßen, und das hat mein Kollege Felix vor ein paar Tagen vielleicht gemeint, erleben wir in dieser kommenden Milderung keinen wirklichen Bruch mit dem Charakter des Winters bisher, was Konstellationen angeht. Ein Bruch wird es erst dann, wenn diese Episode länger als 5, 6 Tage andauert.
Auf dieser Zeitskala, also bis zum Wochenende deutet sich kein neuerlicher Kaltluftvorstoß an, zumindest bis Sonntag bleibt uns der milde Sumpf, der sich wiederum natürlich nur teilweise in den Niederungen, Tälern und Becken durchsetzen wird, erhalten. Unangenehme Nebenerscheinung dessen: substantieller Glatteisregen am Donnerstag/Freitag scheint im Bereich des Möglichen zu liegen.
Lg
Manfred
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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !