Ich will es nicht leugnen, dass die Wetterentwicklung über Europa in den nächsten Tagen langsam wieder spannender wird, akademisch gesehen. Denn das Muster der Großwetterlage kippt komplett. Ob das auch den Winter nach Österreich zurückbringt ist aber weitestgehend offen, deswegen ist meine Wortwahl auf *akademisch*. Recht unakademisch möchte ich das heute Abend behandeln.
Die aktuelle Lage, von deren Muster wir uns alsbald verabschieden werden ...
Immer noch weilt Zentraleuropa in einem breiten Warmsektor in westnordwestlicher Höhenströmung. Von besonderer Schönheit ist die Zyklone westlich der Britsichen Inseln, da es sich ansatzweise um eine so genannte Rapid Cyclogenesis handelt, die formtechnisch einer SHPK Zyklone ähnelt. Hierzu schneidet trockene Stratosphärenluft einen Keil in die Frontbewölkung, wie am Wasserdampfbild wunderbar zu erkennen ist. Diese Zyklone wird Teilen der Britischen Inseln, Dänemark und Südnorwegen bis morgen ordentlich zusetzen ... zurück zum Thema...
Die aktuelle Zirkulation um den Nordpol zeigt eine Kältebrücke von Kanada quer über den Pol nach Ostasien, daher ziehen *unsere* Zyklonen im Moment aus Südwesten vor Westeuropa nach Skandinavien. An der Vorderseite der Blase über Kanada spielt sich aber etwas Entscheidendes ab .... hier entwickelt sich durch den starken Temperaturkontrast zwischen Meer und eiskaltem Land begünstigt eine Serie von *Monsterzyklonen*..
die Erste ...
das zweite Monster...
Das hat 2 wesentliche Auswirkungen .... das Kälteband quer über den Pol wird durch die Warmluftadvektion an der Vorderseite der Monster unterbrochen, das Förderband nach Europa wird abgeschnitten. Weiters wird Nordseitig der Kerne der Monster die Kälteblase über Kananda weiter nach Westen und Süden geschoben, so lange, bis über dem nördlichen Ostatlantik Platz für die Bildung eines markanten Keiles ist, gestützt durch die Warmluftadvektion an der Vorderseite von Monster 2....
.. der jedenfalls dann im Downstream-Development Verfahren den Trog über Nordosteuropa dazu bringen wird nach Süden auszubrechen um arktischen Luftmassen den Vormarsch zu ermöglichen. So weit so gut... diese Entwicklung, so komplex sie schein mag, ist großräumig recht gut abgesichert. Die Auswirkungen auf Zentraleuropa hingegen sind im Möglichkeitsraum noch weit gestreut....
*) Hochdruckrandlage in Nordströmung... trockene Kälte..
*) Kaltluftvorstoss ins westliche Mittelmeer: Zyklogenese und Schnee, zusammen mit Kälte..
*) Grenzwetterlagenbildung quer über Europa mit einem milden Südwesten und einem kalten Nordosten...
Alles scheint derzeit möglich ... und alles ist interessanter als die derzeitige Wetterlage und die Entwicklung in Zentraleuropa bis zur Umstellung zum Ende der neuen Woche...
Schönen Abend noch
Lg
Manfred
Wetter vor Ort mit sehr kleinen Dörfer!
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