Hallo,
das ominöse Tief ist nun im Alpenraum angekommen und hat sich z.B im Süden schon kräftig ausgetobt...
66 L/m² in den vergangenen 24 Stunden am Loiblpass,
66 in Kötschach,
um nur 2 Stationen zu nennen, die mehr als 50 mm abbekommen haben. Das ist allerdings ein ziemlicher Schmarrn im Vergleich dazu was an der Kvarner Bucht (Rijeka..) gefallen ist. Hier konnten in 24 Stunden bis zu 160mm verzeichnet werden....
Weiters erwähnenswert ist dass die Schneefallgrenze in Oberkärnten und Osttirol teilweise bis in die Täler abgesunken ist, und die Landschaft mit einem dicken Baaaz überzogen hat. Das ist durch die Niederschlagskühlung in Tälern bedingt.
Schmelzender Schnee entzieht der Luft fühlbare Wärme, die zum Schmelzen aufgebracht werden muss. Je mehr Schnee schmilzt umso kräftiger fällt dieser Entzug aus und die Temperatur sinkt. Besonders in engen Tälern kann sich so bei großer Niederschlagsintensität die Schneefallgrenze schnell herunterfressen, bei nachlassender Intensität steigt sie schnell wieder. Der Süden hatte also seinen Anteil am Regen, jetzt ist der Westen dran:
Im Rahmen dieses Loops passiert viel auf einmal.. Den Tiefkern muss man sich auf konstantem Zug von Genua nach Tschechien vorstellen, um diesen herum zwirbelt eine Okklusion.... in der ersten Phase pirscht sie sich über den Alpenhauptkamm nach Nordwesten, der Tiefkern kommt näher, somit dreht die Strömung über dem Bodensee auf Nord, die Front bleibt dort stehen. Eine weitere Okklusion wird um den Kern gewirbelt und kommt nach selbem Muster über dem 3-Ländereck Salzburg-Oberösterreich-Bayern zum Stillstand, schliesslich nimmt das nach Nordosten abziehende Tief die gesamte Girlande mit nach Osten. Ganz zum Schluss legt sich noch eine schwache Atlantische Kaltfront an die Alpen .... aus der relativen Perspektive des ziehenden Tiefkerns wäre das alles deutlich weniger verwirrend ;)
Nach Abzug des Tiefs sollte das für die nächste Zeit (regentechnisch) erstmal reichen.
Nun richtet der Wetterblog die Augen dorthin wo sie schon die halbe Welt hinrichtet.. nach Japan. Viel wurde in der Presse schon geschrieben und einmal mehr zeigt sich wie kruzial exakte Prognosen des Wetters für die hochtechnisierte Gesellschaft sind. Zweierlei Fragen an die Forecaster stehen im Raum. Wie entwickeln sich die Wetterbedingungen für jene, die mehr oder weniger kein Dach mehr über dem Kopf haben und im Freien auskommen müssen ?
Nun, es wird ab Freitag langsam wärmer, da ein Hoch die Kaltluft sibirischen Ursprungs nach Osten hin vertreibt. Eine weitere Kaltfront bringt am Montag aber wieder Abkühlung mit Werten des Nachts im Frostbereich, tagsüber nur geringfügig über 0.
Auf einen potentiellen SUPER-GAU der havarierten Meiler bezogen lautet die Frage anders... ist in absehbarer Zeit mit Nordwind zu rechnen, der eine strahlende Wolke nach Tokyo treiben könnte ?
Hier fällt die Antwort kritisch aus, da sie lautet, dass am Dienstag und Mittwoch der Wind in der Katastrophenregion genau auf Nord steht, bedingt durch die Frontverwellung östlich der Inseln ...
Es ist das Drama unserer Zeit, dass wir uns 25 Jahre nach Tschernobyl nochmals mit dieser Frage beschäftigen müssen. Es ist augenscheinlich, dass es per definitionem keine sicheren Meiler geben kann.
Lg
Manfred
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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !