Sonntag, 6. März 2011

Frühlingshafte Anwandlungen

Hallo,

tatsächlich dürften alle, die sich nach Temperaturen jenseits der 10 Grad sehnen, in der neuen Woche auf ihre Kosten kommen. Die Großwetterlage stellt sich in mehreren Schritten recht radikal um. Dabei kommen vielleicht all jene auf Ihre Kosten, die sich gleichzeitig auch mehr Abwechslung beim Wetterablauf wünschen. Aber alles der Reihe nach.


Kaum merkbar hat in der letzten Nacht eine Kaltfront die Alpen überquert. Hinter ihr fließt vor allen in den tieferen Atmosphärenschichten recht trockene polare Kaltluft ein. Die Kaltfront hat bereits weite Teile der nördlichen Balkanbecken überflutet und schickt sich an, die Bora, vor allem an der Küste Sloweniens, der kroatischen Primorje und dem Norden Dalmatiens, kräftig anzuheizen. Abermals muss man vor allem zwischen Senj und Makarska mit Böen jenseits der 130 km/h zurecht kommen:


Zu mehr ist diese jämmerliche Kaltfront aber nicht im Stande. Von Westen her rückt am Montag schnell das Hoch, derzeit mit seinem Zentrum über Südengland, herein, der Wind flaut in der Nacht auf Dienstag ab, und somit wird es am Dienstag in der Früh verbreitet knackig frisch sein:


Die darauf folgenden Tage stehen im Zeichen einer recht kontinuierlichen Erwärmung.. der Atlantik beginnt rege zu brodeln.. die Höhenströmung über Mitteleuropa dreht bis zur Wochenmitte immer mehr auf West, vor der herannahenden Front aus Nordwesten wird es stellenweise leicht föhnig, sodass bereits am Mittwoch die 10 Grad-Marke in den föhnigen Regionen zwischen Bregenzerwald und Mostviertel geknackt wird ...


...am Donnerstag dann auch im Osten. Danach scheiden sich die Geister ein wenig, was den Grad der weiteren Erwärmung angeht. Einig sind sich GFS und ECMWF dahingehend, dass sich die langen Wellen generell weiter nach Westen verlagern. Im ECMWF aber deutlicher und rascher als im GFS. Das hat Folgen für die Prognose Richtung Wochenende. Beiden Modellen gemein ist ein weiteres Rückdrehen des Strömungsregimes gegen Südwest und Süd. Im ECMWF enwickelt sich das steuerende Tief so weit westlich, dass der Alpenraum am WE in einen breiten Warmluftstrom aus Süden mit zusätzlich markantem Föhn kommt:



Eine Interpretation dieser Karte, die davon ausgeht, dass wir die ungeschminkte Wahrheit sehen, lässt auch Höchstwerte in den Föhnstrichen von 20 Grad schließen.

Im GFS ist alles etwas weiter östlich, darüber hinaus der Tiefdruckschwerpunkt im Mittelmeer deutlicher vorhanden, sodass man hier von einer zyklonalen Südwest- bis Südlage sprechen muss. Die ist zwar auch mild, aber eben auch mit deutlich mehr Feuchte versehen als die ECMWF Variante:


Hier würde man von Höchstwerten unter 15 Grad ausgehen, zudem auch von einsetzenden Stauniederschlägen an der Alpensüdseite, wie auch die weiteren Vorhersagekarten des GFS bei zyklonaler Südlage von einem  Übergreifen des Regens auf den gesamten Alpenraum ausgehen.

Mir wäre die ECMWF-Variante lieber, im Sinne der Natur wäre eine Variante mit mehr Niederschlägen wahrscheinlich aber vernünftiger, den teils trockenen Jänner und Februar sowie den Mangel an Schnee zwecks Schmelzwasserzufuhr in den auftauenden Boden bedenkend.

Schau ma mal..

Ich hatte heute auch endlich einmal Wetterglück, nach einer Woche ohne Sonne, kaltem Südwind und See-Stratus hat endlich der Wind in Victoria auf Nordost gedreht, es war wolkenlos und mit 28 Grad genau richtig für eine gscheite Radtour temperiert (62km..) . deren Abschluss gestaltete ich in den Docklands mit einem Flascherl *Little Creatures*, dem besten Bier des Kontinents... hier 2 Bilder von der Spätsommerstimmung in den Docklands von Melbourne...






Schönen Sonntag !!

Lg

Manfred

3 Kommentare:

  1. Das ist ja für den Osten Österreichs eine sehr nette Prognose.
    Es stimmt aber, dass Regen wohl jetzt sinnvoller wäre als trockenes sonniges Wetter. Aber 20° im Plus sind halt um diese Jahreszeit schon sehr verlockend :)

    Ich wünsche Dir eine schöne Zeit!
    LG Sabine

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  2. Der 6er Lauf verbleibt zyklonal ausgerichtet, wobei der Osten Österreichs zunächst weiterhin in Trockenheit verharren würde, jedenfalls bis 192 h.

    Je nach Intensität der WLA könnte das im Osten zudem wieder eine trübe Geschichte werden (Südostwind), aber auch spannend. Könnte mir vorstellen, dass bei so einer Wetterlage wieder bis Wiener Neustadt der Südföhn greift, und sich dann sukzessive bis in den Süden Wiens vorarbeitet, wo der vortex vindobonensis mit von Nordwesten angesaugter Kaltluft erbitterten Widerstand leistet. (LeChateliers Prinzip)

    In beiden Modellsimulationen jedenfalls zweistellige Plusgrade im Norden und je nach Föhn/Bewölkung auch frostfreie Nächte. Da steht einer Frühlings(pollen)blütenexplosion nichts mehr im Wege.

    Gruß,Felix

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  3. Hallo Felix, ich verstehe deine Befürchtungen bezüglich des Ostens. Dem kann ich nur entgegensetzen, dass meine Erfahrung im März jene ist, dass der Südost ein Wärmebringer ist, sich daher viel leichter durchsetzt als im Dezember oder Jänner.

    vergleichbar könnte meine Geburtswetterlage sein... (-5K, zugegebenermaßen)

    http://www.wetterzentrale.de/pics/archive/ra2/1977/Rrea1977032312.gif

    Da war es meine Mutter zufolge in Wien 3 *haaaaas* .. und Mater semper certa (est) :)

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Da kenntat ja jeder kumman ...! Dennoch ... Hier ist Platz dafür :) !