Sonntag, 28. August 2011

So ging der Hochsommer in den Winterschlaf

Hallo,

nach diesem eindrucksvollen Wetter- und Unwettertag gestern, möchte ich im heutigen Eintrag ein bisschen aufarbeiten, wie sich der Ablauf für mich dargestellt hat. Ich hatte mich gestern entschlossen, den Ablauf auf der Fanseite der Unwetterzentrale quasi als Live-Ticker zu kommentieren, was dabei rauskam, kann man dort lesen. Wie es hinter den Kulissen aussah, kann man hier lesen ;)





12:30 Die flache ausfliessende Kaltluft hat ganz Oberösterreich und das westliche Niederösterreich überschwemmt, erkennbar an den dichten Wolken dort. Im Osten und Süden war es noch heiß und wolkenlos... Über Kärnten und den Salzburger Gebirgsgauen bilden sich streifenförmig die ersten Gewitter.




14:30 Noch ist die Konvektion recht lahm und beschränkt sich auf einen Streifen zwischen Südtirol, dem Tiroler Alpenhauptkamm östlich von Mayrhofen sowie Kärnten und das obere Ennstal. Auf dem Satellitenbild sieht man im Bereich von Wien einen Bogen, das sind tiefe Wolken die die Böenlinie mit Windsprung auf West markieren. Sieht man auf den Aufstieg von Wien, erkennt man hier das recht steile Einfließen der Kaltluft unterhalb von 1500m (850 hPa) darüber liegt noch die heiße Luft. Entgegen meiner *Hoffnungen* kommt es an dieser Linie NICHT zur Auslösung von Konvektion, mein Wunschdenken ging in die Binsen.




16:30 Die Böenlinie ist nun als scharfer Bogen vom Seewinkel bis in die Westslowakei erkennbar, der Wind im Wiener Raum erreicht Sturmstärke. Über Graz zieht ein superzellenartiges Gebilde mit gut 80 km/h nach Nordosten, von Kärnten bis ins Mühlviertel gibt es gewittrig durchsetzten Starkregen.




18:30 Heftige Konvektion gibt es, aus der Grazerin hervorgehend, im Bereich Wiener Neustadt und dem Raum Eisenstadt (hier passiert mir auf FB ein Faux pas: Erstens verschätze ich mich in der Zugbahn um gut 3km, der Kern der starken Zelle ging nahezu unbemerkt über dem bewaldeten Leithagebirge nieder anstatt über der Stadt Eisenstadt, zum zweiten verwende ich einen bei uns internen Ausdruck des *Versenkens*, was nicht gleich verstanden wird). Die Zelle hat jedenfalls im Schattenwurf erkennbar Overshooting Tops, war also ein Brummer. Die Sturmböenlinie ist zu dem Zeitpunkt grenzgenial gut von der Slowakei bis Ungarn erkennbar... deswegen hier noch die Animation der Entwicklung der Böenline (Bitte in den Westen Ungarns und der Slowakei schauen):





20:30 Gewittrig durchsetzter Starkregen ergießt sich über die Bereiche von der Südsteiermark bis ins Marchfeld, die Sache klingt langsam ab.

Ich schließe mit 2 Animationen, wie sich der Ablauf im ARW Modell dargestellt hat, das diesmal den Kern der Sache (wie und wo die Konvektion ansetzt) sehr gut erfasst hat ... mit der Temperaturprognose von 08 Uhr bis Mitternacht ... ohne Worte:



.. plus Niederschlag:


.. jetzt ist erst einmal *a Ruah* ... das war auch mehr als notwendig.

Lg

Manfred

Freitag, 26. August 2011

Der Tod der Hitze

Hallo,

es ist irgendwie ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Tag vor der Kaltfront der heißeste ist.. so auch diesmal. Heiße Luft aus Nordafrika durch föhnige Unterstützung so richtig ausgespresst hat das Thermometer um 15 Uhr in Krems schon auf 37,9° steigen lassen..




Die Kaltfront die dem Hochsommer den Todesstoss versetzen wird, kommt im Doppelpack und greift jetzt auf Westdeutschland über....


Wie es weitergeht .. da lass ich ich heute meine wiederum extra für Euch erstellten Animationen sprechen ... ;)...

Zuerst eine neue Karte: Gewitterverlagerungsvektor als Pfeile, Radarreflektivität als Farb-Bitmap und CAPE als gekreuzte Linien .. wohl bekomms: (bitte die Anis anklicken, da ich die hier nicht sauber einbinden kann)



Die Jetposition:


Die äquivalentpotentielle Temperatur in 850hPa:



Und Bodenwind inkl. Böen in Knoten:


Was heisst das für uns ? Nun den Am Abend bricht der Föhn im Rheintal zusammen, möglicherweise greift auch eine Druckwelle aus Westen mit Gewittern auf den Bodenseeraum über. Im lauf der Nacht kommt die Druckwelle mit Winddrehung auf West bis ins Traunviertel voran und bleibt dann am Vormittag dort hängen. Auf der kalten Seite der Front regnet es teils kräftig, wobei die Luft z.B In Vorarberg sehr kalt ist. Es kann durchaus sein, dass Bregenz morgen mittag bei 12 Grad herumdümpelt.

Im Osten und Süden wirds aber nochmals heiß, bis zu 32, 33 Grad sind drin. Gegen 14, 15 Uhr erreicht die Druckwelle den Wiener Raum, möglicherweise hat sich dann bereits eine Squalline gebildet, die sich danach beschleunigt nach Westungarn und in den Südosten ausbreitet, während zum selben Zeitpungt auch von Süden kommen Gewitter auf Kärnten Osttirol und die südliche Obersteiermark übergreifen.

Alpennordseitig östlich von Linz besteht in jedem Fall Sturmgefahr.

So, dann schaun wir uns die Sache einmal an...

Lg

Manfred


Montag, 22. August 2011

CAPE, CIN und andere bunte Karten

Hallo,

an so einem brennheißen Tag arbeitet das Hirn nicht auf vollen Touren, also machen wir heute einen angenehmen, freundlichen und vor allem leicht verdaulichen, nichts desto weniger hoffentlich lehrreichen Eintrag.

Ich habe wieder ein paar Karten der aktuellen Synoptischen Situation erstellt.... (alle Karten beziehen sich auf heute 16 Uhr)



Der Jet in 300 hPa: Mitteleuropa liegt unter einem ausgeprägten Keil, um diesen schmiegt sich von der Vorderseite eines Troges über der Biskaya ausgehend eine Frontalzone über Frankreich, Benelux, Deutschland und Polen ....


Auf der warmen Seite der Front werden aus Nordafrika kommend für die Jahreszeit extrem heiße Luftmassen (gezeigt an der Äquivalentpotentiellen Temperatur in 850 hPa) zu uns und weiter nach Osten geführt. Man beachte den scharfen Temperaturabfall nördlich von Österreich. Dort liegt eine wellende Front....


Hier eine Karte der simulierten Radarreflektivität. An der Front werden teils stratiforme, teils konvektive Niederschläge simuliert, über den Alpen nimmt das Modell Konvektion in Form von Hitzegewittern an ....


Hier die zugehörige CAPE-Karte. Es werden sehr hohe Werte simuliert, dennoch gibt es nur sehr wenige Gewitter. Ist das Modell unfähig ? Nein, denn es ist ja ein Fehler, bei dem ich mich selbst immer wieder mal ertappe, dass man sich nie die CAPE Karten alleine ansehen sollte, um ein Gewitterpotential festzumachen ....

Die CAPE hat einen böse Schwester, namens CIN. CIN steht für convective Inhibition und macht die Energie fest, die erst einmal aufgebracht werden muss, damit freie Konvektion einsetzen kann. Quasi eine Aktivierungsbarriere. Also schauen wir uns auf einer neuen Karte auch die CIN an.


Farblich ist CIN dargestellt. In rot und rosatönen sind geringe Deckel dargestellt (hier muss nur wenig überwunden werden), in gelb und grün zentnerschwere Deckel, wo so gut wie nichts gehen kann.... Die schwarzen Linien zeigen gleichzeitig den CAPE an. Dazu habe ich noch die Blitze zwischen 15 und 16 Uhr geplottet.

Und voila: Das Modell ist gut: Die Blitze gibt es dort, wo CAPE hoch und CIN so gut wie nicht vorhanden ist, das ist über Tschechien und Südpolen, sowie über dem Alpenhauptkamm.

Fazit: Eine CAPE Karte sagt nur die halbe Wahrheit ....

Lg und einen lauen Abend wünschend

Manfred



Dienstag, 16. August 2011

Der gestohlene Sommer.... mit Zins retour ?

Hallo,

fast jeder der über das Wetter schreibt und bloggt und zumindest vorgibt sich auszukennen trompetet derzeit, dass die zweite Augusthälfte einiges wieder gut machen wird, was der Juli vernichtet hat. Na No na ned, das ist bei der Steil(bergab)vorlage nicht allzu schwer.

Als herdentier möchte ich mich auch diesem Thema widmen. Zunächst. Der August ist mit Stichtag heute schon etwas wärmer als der Juli (obwohl das Wetter noch eher mies war) und das auch obwohl die zur Verfügung stehende Strahlung gegenüber Juli schon recht dezimiert ist. Ein Vergleich:


Durchscnittstemperaturen im Juli 2011...


und in der ersten Augusthälfte 2011...


Das sind gute Ausgangsbedingungen um den Juli temperaturtechnsich zu überholen, und ja: Die Großwetterlage spielt bei uns mit ! :)

Zunächst die langweilige Erklärung des *Warum*



Die Ensembles, z.B des GFS zeigen in allen Läufen auf Gitterpunkten über Österreich durchweg überdurchschnittliche bis stark überdurchschnittliche Temperaturen, mit Ausnahme einer kleinen Kaltfront von Freitag auf Samstag (was nicht so schlecht ist, denn ein paar Gewitter wollen wir ja auch sehen)

Wie gesagt, eine recht behäbige und altvatrische Methode eine warme 2. Augusthälfte anzukündigen. Ich bin mehr in der Dynamik zu Hause und deshalb schauen wir uns die nächsten 8 Tage anhand des Jetstreams an:



Morgen Mittwoch sehen wir einen scharfen Trog über dem Ostatlantik,. an seiner Vorderseite wölbt sich ein Keil mit Warmluftzufuhr über den Alpen auf.....



.. Am Freitag nähert sich der Resttrog, allerdings beginnt es über dem Mittelatlantik in Form einer massiven Tiefdruckentwicklung erneut zu brodeln .....


.. die sich bis Sonntag zu den Britsichen Inseln weiter und über diese hinweg nach Nordosten verlagert und wiederum über Österreich an ihrer Vorderseite einen ordentlichen Keil aufspannt.



der uns am Dienstag, gestützt durch eine neue Austrogung über dem Mittelatlantik erhalten bleibt ....


.. die sich bis nächsten Donnerstag zwar zum Ostatlantik verlagert, Österreich aber sicher an seiner Vorderseite unter starkem Hochdruckeinfluss und Zufuhr warmer Luft lässt.

Succus: Der Herbst naht, denn sonst würden sich an der sich verschärfenden Frontalzone über dem Mittelatlantik nicht starke Tiefs am laufenden Band bilden. Das gute daran ist: Die Langwellen stehen uns günstig und rühren sich kaum von der Stelle, das heisst, das wir generell an der Vorderseite der Atlantiktiefs bleiben und je stärker diese sind, desto stärker ist die Warmluftzufuhr zu uns. Kein Wunder also, dass die Ensembles so aussehen.

Man kann es auf folgende Binsenweisheit bringen: Der nahende Herbst heizt dem erschlaffenden Sommer noch mal so richtig ein.


Lg


Manfred

Donnerstag, 11. August 2011

Überraschend warm ...

Hallo,

heute nur ein erfreuliches Kurzposting zum doch recht sommerlichen Wettercharakter heute.

Nach einer frischen Nacht ...



.. stieg das Thermometer in einigen Landesteilen näher an die 30 Grad als an die 25. Hier sind insbesondere das Tiroler Oberland und der Osten zu erwähnen, die das zu Wege gebracht haben.

Während des Oberland so irgendwie den Erwartungen entsprach (Warmluft, Taleffekt, Heizfläche der Alpen) so kam wie Wärme im Osten doch etwas überraschend. Schaut man ins Detail..



so findet man, dass es z.B im Burgenland, im Steirischen und an der March doch 3, 4 Grad kühler blieb als im Wiener Becken.

Die Lösung dieses kleinen Rätsels liegt in der Windrichtung:



Wir sehen zum einen schon einmal die Wärmeinsel über den Bergen West- und Zentralösterreichs, wobei die Höhenluft (850 hPa) im Osten doch deutlich geringer ist. Zur Windrichtung: Hatten die Modelle über den kühleren Gebieten mit Südwind gerechnet, so zeigt sich doch,m dass es in den warmen regionen durch die Bank Westwüdwest bis Westwind am Boden gab.

Und da haben wir dann auch schon unseren Südenbock: Westföhn am Alpenostrand hat die Temperaturprognose von gestern freundlicherweise um 4 Grad nach oben korrigieret.

Darüber stänkert man nicht, oder ? ;)

Lg

Manfred

Mittwoch, 10. August 2011

Warmfrontstudie

Hallo,

wie gestern schon erwähnt haben wir es derzeit über der Nordsee mit einem Prachtexemplar von Warmfront zu tun:


Sie erstreckt sich von irland über GB bis Nach Frankreich und den Westen Deutschlands, wo sie langsam ausläuft. Auf der kalten Seite der Front befindet sich ein mächtiger Aufgleitschirm aus hochreichenden Wolken.

Die Temperaturunterschiede an der Frontlinie sind groß, wie ich anhand der 850 hPa Karte demonstriere:


In der Temperatur macht der Unterschied immerhin knapp 10 Grad aus !

An der Front (auf dser kalten Seite) fallen zudem heftige Niederschläge, wie ich mit der nun folgenden experimentelleren Karte zeige:


Zu sehen: 500 hPa Geopotential in schwarz, Bodenwind und vom Modell umgerechnete Radarreflektivität. Anhand des Windsprunges am Boden habe ich in etwa den Frontverlauf eingezeichnet. Schön zu sehen an der 500-er Karte, dass die Front  VOR dem Keil und HINTER dem Trog liegt.

Sezieren wir die Front einmal ;) Ich habe einen Querschnitt von Südwest nach Nordost quer durch die Front gelegt und Wind, Feuchte und Temperatur geplottet:



Links ist Südwesten, rechts Nordosten, den Verlauf des Querschnittes könnt ihr am kl. Kartenausschneit rechts sehen.Was sieht man da ? Alle Elemente einer klassischen Warmfront ;) .. Im Detail:

Temperatur: Die warme Luft kommt in der Höhe schneller an als am Boden, die Frontfläche ist also geneigt.

Wind: Der Vorderrand der Front liegt noch im Jetstream, der hintere unter deutlich geringeren Höhenwinden. Überall an der geneigten Frontfläche findet man einen Windsprung nach rechts, also zyklonal.

Feuchtigkeit: Am Vorderrand der Front ist es nur in der Höhe feucht, am Boden noch recht trocken. Am Hinterrand der Front sind alle Höhen gleich feucht, hier fällt der starke Regen. Dort wo die Warmluft schliesslich den Boden erreicht, gibt es Absinken und Abtrocknung in allen Höhen.

Wie gesagt, eine Front, die alle Lehrbuchkriterien erfüllt und besonders im Sommer in unserer Gegend schon eine Seltenheit ist.

Lg

Manfred

Dienstag, 9. August 2011

Jets, Fronten und Tiefs aus dem Bilderbuch

Hallo,

heute gibts einmal eines kleines Beispiel aus dem Lehrbuch anhand der aktuellen Fronten und Tieflage. Die aktuelle Situation auf dem Satellitenbild:


Man kann sich schon aufgrund dieses Bildes den dicken Kaltlufttrog mit der Achse quer über Mitteleuropa vorstellen. Die gestrige Kaltfront ist mittlerweile schon weit in Osteuropa bzw. erstreckt sich von Mittelitalien über Osteuropa bis zu den baltischen Staaten und okkludiert auch nach Finnland.

Westlich der britischen Inseln befindet sich markante Aufgleitschirm einer Warmfront. Diese Warmfront ist übrigens unser Sommerbringer zum Wochende (erster Schub am Donnerstag, zweite Warmluftstaffel am Samstag, dazwischen ein kurzer Dämpfer am Freitag).

Wie sieht die Höhenströmung (Jet) zu diesem Zeitpunkt aus ?



..  Und zwar genau so. Ich habe versucht, die Position der Fronten in etwa auf diese Karte zu übertragen.

*Unsere* alte Kaltfront liegt vorderseitig des Troges, am Vorderrand der hohen Windgeschwindigkeiten in der Höhe. Über weite Strecken folgt die Frontalzone dem Verlauf des Jets, bei Finnland quert sie ihn allerdings um ins Tiefzentrum abzubiegen. Jetquerungen von Fronten gehen meist mit sehr intensiven Wettererscheinungen einher..

Der geneigte Leser und die noch geneigtere Leserin mögen sich jetzt sprichwörtlich *in den Wind* stellen und über den Baltischen Staaten in die Richtung schauen, wohin der Jet weht. Das Tiefzentrum befindet sich links oberhalb eines Geschwindigkeitsmaximums (lila Bereich im Jet). Wir nennen das *Left Exit* Region eines Jestreaks. Ist es ein Winder, dass das Bodentief genau dort liegt ?  NEIN. Left-Exits eines Jestreaks schafft gute Bedingungen für Zyklogenese, da dort Aufsteigen forciert wird. Ganz klassisch ist auch, dass die Form dieser Zyklone einer typischen, klassischen Polarfrontzyklone repräsentiert. (Okklusion in Verlängerung der Kaltfront).


Gehen wir auf den Atlantik: Die markante Warmfront findet sich am Hinterrand des Windmaximums und liegt an der Vorderseite eines Keiles. Auch das sagt die Theorie voraus. Das zugehörige Tiefzentrum (bitte wieder bei Irland wie vorher in den Wind stellen) liegt am rechten Eingangsbereich des Windmaximums (right entrance), an dem aufgrund der Verteilung von Divergenz und Konvergenz ebenso gute Zyklonenbedingungen wie im Left Exit herrschen.

Die Form dieser Zyklone entspricht aber so gar nicht einer Polarfrontzyklone, mächtiger, dominierender Warmfrontschirm, mickrige Kaltfront, Okklusion in Verlängerung der Warmfront: Hier haben wir es mit einer Shapiro-Keyser artigen Zyklone zu tun. Auch das ist wiederum typisch, da Zyklonen im right entrance dazu tendieren, zu Shapiren und Keyserln.

(Für mich) eine Augenweide...


Lg

Manfred

Montag, 8. August 2011

Neues aus der Bilderküche

Hallo,

ich hab mich wieder einmal ein kleines bisschen mit der neuen Visualsierungssoftware gespielt und für die Gemeinde ein paar bunte, und hoffentlich auch sinnreiche Bilder produziert....




Hier erst einmal ein Radarbild /Zentraleuropakomposit, gepaart mit der Modellwindgeschwindigkeit in 500 hPa und dem geopotential in 500 hPa. Man sieht wie Vorderseitig eines markanten Troges ausgedehnte gewittrig durchsetzte Echos zu sehen sind, im Trog selbst über Deutschland, typische Echos von Kaltluftschauern und Gewittern.


Hier gibt es eine 500 hPa Analyse des Geopotentials über Europa heute um 14 Uhr zu sehen, die aus Radiosondenaufstiegen erstell wurde. Gezeichnet ist dazu der Wind des Modells sowie die Abweichungen des Modells von der Analyse (in Blautönen ..)


In dieser Karte wird das Modell mit den Bodenbeobachtungen der Windgeschwindigkeit an den Wetterstationen vergliechen. Sofort ist erkennbar wo das Modell daneben liegt und wo es ganz gut liegt...



.. und zum Abschluss eine ganz klassische 300 hPa-Karte. Man sieht wie der Jet vorderseitig des Troges vom Mittelmeer bis weit hinein nach Russland reicht...

Zum Abschluss eine Animation, die die doch einigermassen guten Aussichten für Sommerliebhaber wie mich untermauert: Die Entwicklung des Geopotentials in 500 hPa bis Sonntag:


Man sieht, wie der Trog morgen durchgeht und dann langsam nach Osten abhaut. Von Westen her werden die Farben die immer roter, das heisst in der Höhe wird es wärmer. Die Strömung steilt auch auf, von Westen her setzt sich ein Keil durch, der uns bis  zum Sonntag dann erhalten bleibt. Es ist ein seltener Gruß eines Azorenhochausläufers. Also: Die Chancen auf ein ordentliches langes Wochenende sind durchaus intakt.


In diesem Sinne einen schönen Abend wünschend,

lg

Manfred

Donnerstag, 4. August 2011

Extreme Regenmengen letzte Nacht

Hallo,

meine Vermutung von gestern ist eingetreten .. allerdings um gut 12 Stunden früher als gedacht. Gestern Abend haben sich die Gewitter rasch in den Süden verlagert und an einigen Stationen Stundensummen bis zu 65 mm (Preitengg)



oder auch 65mm (Graz Strassgang) gebracht.



Damit war die Sache aber nicht vorbei, nach Mitternacht ging es dann im Burgenland zur Sache. So konnte das sonst steppenhafte Mörbisch mit einer Regensumme von 74mm aufwarten....




Wie das am Radar und den Blitzen ausgesehen hat... ist hier zu sehen:







Die Radiosondenaufstiege der Nacht, (im Wesentlichen ist nur Wien verfügbar) belegen, dass die PWAT Vorhersagen des GFS korrekt waren:


.. und dass auch die Synoptik richtig erfasst war, sieht man am Radarloop. Bitte schaut darauf, wie sich nachdem der Cluster über Graz gezogen ist, allmählich eine zyklonal rotierende Struktur mit dem Zentrum über dem Wechselgebiet bildet. Wir waren im kleinen Österreich Zeugen der Bildung eines kleinen, aber markanten Höhentiefs über unseren Birnen.

Zusammenfassend: Diesmal war meine Konzeptvorhersage richtig, wir bekamen Gewitter mit extremen Regenraten, ein Höhentief bildete sich über der Osthälfte, allerdings, geschah das Ganze mindestens 12 Stunden eher als ich es erwartet hätte.... somit ist es jetzt zwar noch grau .. aber ohne besondere Vorkommnisse.


Lg

Manfred

P.S. Anbei möchte ich noch die Kollegen vom ORF und der ZAMG korrigieren:

Die grössten Mengen im Burgenland wurden natürlich nicht in Bad Tatzmannsdorf gemessen, sondern an der WST Mörbisch, ganze 25 Liter mehr als in Bad Tatzmannsdorf.


Die richtige Aussage wäre: ... die größte Regenmenge an den der ZAMG zur Verfügung stehenden Stationen im Burgenland .... das sind eben nicht alle ;)

Mit Mörbisch müsste man auch die Überschrift anders gestalten: Kärnten, das Burgenland und die Steiermark hatten die Nase vorne...