Hallo,
fast jeder der über das Wetter schreibt und bloggt und zumindest vorgibt sich auszukennen trompetet derzeit, dass die zweite Augusthälfte einiges wieder gut machen wird, was der Juli vernichtet hat. Na No na ned, das ist bei der Steil(bergab)vorlage nicht allzu schwer.
Als herdentier möchte ich mich auch diesem Thema widmen. Zunächst. Der August ist mit Stichtag heute schon etwas wärmer als der Juli (obwohl das Wetter noch eher mies war) und das auch obwohl die zur Verfügung stehende Strahlung gegenüber Juli schon recht dezimiert ist. Ein Vergleich:
Durchscnittstemperaturen im Juli 2011...
und in der ersten Augusthälfte 2011...
Das sind gute Ausgangsbedingungen um den Juli temperaturtechnsich zu überholen, und ja: Die Großwetterlage spielt bei uns mit ! :)
Zunächst die langweilige Erklärung des *Warum*
Die Ensembles, z.B des GFS zeigen in allen Läufen auf Gitterpunkten über Österreich durchweg überdurchschnittliche bis stark überdurchschnittliche Temperaturen, mit Ausnahme einer kleinen Kaltfront von Freitag auf Samstag (was nicht so schlecht ist, denn ein paar Gewitter wollen wir ja auch sehen)
Wie gesagt, eine recht behäbige und altvatrische Methode eine warme 2. Augusthälfte anzukündigen. Ich bin mehr in der Dynamik zu Hause und deshalb schauen wir uns die nächsten 8 Tage anhand des Jetstreams an:
Morgen Mittwoch sehen wir einen scharfen Trog über dem Ostatlantik,. an seiner Vorderseite wölbt sich ein Keil mit Warmluftzufuhr über den Alpen auf.....
.. Am Freitag nähert sich der Resttrog, allerdings beginnt es über dem Mittelatlantik in Form einer massiven Tiefdruckentwicklung erneut zu brodeln .....
.. die sich bis Sonntag zu den Britsichen Inseln weiter und über diese hinweg nach Nordosten verlagert und wiederum über Österreich an ihrer Vorderseite einen ordentlichen Keil aufspannt.
der uns am Dienstag, gestützt durch eine neue Austrogung über dem Mittelatlantik erhalten bleibt ....
.. die sich bis nächsten Donnerstag zwar zum Ostatlantik verlagert, Österreich aber sicher an seiner Vorderseite unter starkem Hochdruckeinfluss und Zufuhr warmer Luft lässt.
Succus: Der Herbst naht, denn sonst würden sich an der sich verschärfenden Frontalzone über dem Mittelatlantik nicht starke Tiefs am laufenden Band bilden. Das gute daran ist: Die Langwellen stehen uns günstig und rühren sich kaum von der Stelle, das heisst, das wir generell an der Vorderseite der Atlantiktiefs bleiben und je stärker diese sind, desto stärker ist die Warmluftzufuhr zu uns. Kein Wunder also, dass die Ensembles so aussehen.
Man kann es auf folgende Binsenweisheit bringen: Der nahende Herbst heizt dem erschlaffenden Sommer noch mal so richtig ein.
Lg
Manfred
Deine Meinung hierzu würde mich interessieren:
AntwortenLöschenhttp://files.homepagemodules.de/b192007/f38t2912p55586n2.jpg
(Verdachtsfall eines Tornados in Jennersdorf)
Frage: Die Tatsache, dass sich an der Frontalzone kräftigere Tiefs bilden als zB im Juli, hängt womit zusammen? Am Nordpol ist die Strahlungsbilanz nicht mehr so positiv wie vor einem Monat, dadurch gehen dort die Temperaturen schon leicht zurück, was einen stärkeren Temperatur Gradienten an der Frontalzone mit sich bringt, dadurch stärkerer Jet und stärkere Tiefs?
AntwortenLöschenGruß und Danke!