mit wenigen Ausnahmen gilt der September in Mitteleuropa als relativ unwetter-ungefährlich, um hier dieses Unwort zu verwenden. Nicht aber 2011... Man könnte sogar meinen, dass wir bislang sogar mehr Unwetteraktivität als im Juli hatten .. und die Statistik wird sich weiter in Richtung des Septembers neigen .... ein Blick auf das aktuelle Satellitenbild:
Am Atlantik brodelt es gewaltig. Ein altes System liegt vor der Küste des Vereinigten Königreichs, eine Zyklone mit ihrem Kern westlich von Island steuert nach Südosten und nimmt das alte Britische System unter seine Fittiche. Im lauf des Samstags gerät Kerneuropa damit an der Vorderseite des neuen umfangreichen Systems unter kräftige Warmluftadvektion, die Temperaturen schnellen nach oben:
Wir sehen das Zentraltief mit Kern über Südschottland am Samstag Abend, an seiner Vorderseite ein kräftiger Jet gen Skandinavien gerichtet, an seiner Rückseite ein noch viel stärkerer Jet nach Südosten gerichtet. Eine einfache Regel bei dieser Konfiguration besagt, dass der Trog beinahe zwangsweise nach Südosten Richtung Mittelmeer ausbrechen muss.... was zum Sonntag hin auch geschieht:
Man sieht zum einen, wie die Front näher rückt und sich am Sonntag quer über die Ostalpen legt, sich aber auch gleichzeitig an der nach Südosten ausbrechenden Trogspitze ein neues Zirkluationszentrum (Tief) bildet.
Die Temperaturunterschiede am Sonntag Nachmittag zwischen Ost/Südost und West werden krass sein:
.. und dabei gibt es unmittelbar vor der Front auch genug Energie für substantielle Konvektion:
Eine Anmerkung zu dieser Karte: Sie zeigt die Energie die aufgebracht werden muss, im Konvektion zu triggern in Farben, und die Energie die für Konvektion zur Verfügung steht, in Isollinien. Haarig ist es also dort, wo es *weiß* ist, und auch gleichzeitig Cape vorhanden ist (z.B Isolinie mehr als 100 J/kg). Das ist in einem Streifen von Slowenien bis ins Waldviertel der Fall.
Von Südwesten kommend rechnen die Modelle jedenfalls im Lauf des Nachmittags mit dem aufkommen teils kräftigen, auch gewittrigen Regens, mit isolierten Zellbildungen vor der Front:
wobei durch die Verwellung südlich der Alpen die größten Regenmengen irgendwo zwischen Osttirol und dem Loibl zu erwarten sind, und gleichzeitig die Schneefallgrenze im Vorarlberger und Tiroler Oberland gegen 1000m sinkt. An der Front kann es im Osten, der gewittertechnisch *WAHRSCHEINLICH* eher verschont davon kommen wird (anders als der Südosten ..) zu einer ordentlichen DRuckwelle mit 80-er Böen, wie schon mehrfach in diesem Monat, kommen ..
Also: Viele Augen die die Mets am Sonntag auf viele Parameter im Alpenraum und rundherum richten müssen.
Lg
Manfred
P.S rechts oben gibts jetzt ein Linkkastl, über das man sich ausgewählte Profi-Animationen alle 6 Stunden neu anschauen kann. Updatezeiten sollten so gegen 10:45, 16:45, 22:45 und 04:45 sein.
Hallo Manfred,
AntwortenLöschenFragen:
1) Was bringt morgen den mittelhohen Wolkenschlaz? Warm conveyor belt? Warmfrontwelle?
2) Im Osten könnte es durchaus für Gewitter reichen, da die Modelle die Druckwelle viel später sehen (erst in den späten Nachmittagstunden/Abend) und fast zeitgleich mit der Kaltfront. Und elevated storms sind vermutlich auch wieder ein Thema.
Das eigentliche Windmaximum sollte erst Montagnachmittag bis Nacht auf Dienstag eintreten (Alpenostrand)
Gruß,Felix
Hi,
AntwortenLöschenwegen Wolken: Ich glaub das ist, wenn man sich das so zeitlich vom Zug her ansieht, der Rest von dem *Dreck* der da im Moment über Frankreich krebst, also so eine tote Kaltfront (Todesursache: Warmluftadvektion in die Rückseite durch die schöne Isländerin).
@Gewitter ... Elevated geht immer, sonst glaub ich aber das tagsüber mit dem Südost zu viel gut gedeckelte Luft in den Nordosten kommt.. sieht man schön am ARW Cape... Die Front selber kommt auch erst gegen 8 rein .... reichlich spät. nachts ist alles möglich, ja. Und wegen Montag ... abwarten, ob die Welle bzw das Osteuropatief wirklich so zieht ;) Wäre ja auch schön nass im Osten ...
Lg
Manfred
danke für das neue Animationspanel, das is echt super
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