im letzten Eintrag vor der Urlaubspause möchte ich darauf eingehen, was all die Begriffe in der Überschrift gemeinsam haben, was Sie verbindet.
Der Antwort erster Teil: Normalerweise nicht viel bis meistens gar nichts.
Der Antwort 2. Teil. In diesen Tagen extrem viel ! All die genannten Phänomene wurden bzw. werden von ein und dem selben bemerkenswerten Tief von heute bis Mittwoch/Donnerstag vollbracht. Aber eins nach dem anderen.
Zur Erinnerung: Was ist ein Northeaster ? Ein Tief das vor der Küste der US Neuenglandstaaten nach Nordosten zieht, an seiner Rückseite kalte Luft aus dem Norden bodennah ansaugt, über die in der Höhe warm-feuchte Atlantikluft aufgleitet. Das Resultat: Im Frühling und Sommer und Herbst Regen, im Spätherbst und Winter (viel) Schnee. Und es schneit gerade bzw. hat vielerorts bis auf Meeresniveau herab geschneit, wie z.B in Boston/Mass.
So sieht der Northeaster derzeit auf der 850 hPa Karte aus:
Er zieht jetzt aber nach Nordosten, später Osten weiter und verlässt damit das Hoheitsgebiet Kanadas und der USA, um sich dem freien Spiel der Kärfte auf dem Atlantik auszusetzen. Das bekommt dem Kerl gut, denn er entwickelt sich in den kommenden 48 Stunden prächtig.
Am Dienstag taucht er aus Westen kommend auf den für Europa relevanten Wetterkartenabschnitten auf:
Auf dieser Karte sind zwar mehrere Tiefkerne zu sehen, der ehemalige Schneesturm ist aber das Ei, das im linken unteren Bilddrittel auftaucht und sich auf den Folgekarten Richtung Irland schiebt....
Hierbei zeigt das Windfeld einen breite Südsturmzone im Warmsektor des Tiefs, dabei wird die Küste Irlands im Modell von Mittelwinden bis an die 50 kt, also schwere Sturmstärke gebeutelt. Es ist davon auszugehen, dass auch das Binnenland der grünen Insel seinen Teil abbekommt.
Das obige Bodenwindfeld, das Temperaturfeld sowie Bewölkungsfelder und die Position rel. zum Jetstreak lassen die Möglichkeit einer Shapiro-Keyser Entwicklung zumindest offen:
Bewölkung: Tiefe Wolken als blaue Kasteln, Mittelhohe solid-braun, hohe schraffiert (gewöhnungsbedürftig, aber effizient) . Eine Hammerkopfstruktur der Wolken ist mehr als deutlich zu erkennen.
.. ebenso zeigt das Temperaturbild ausnehmend schön die SHPK-Charakteristik: Breites Aufgleitfeld an der Vorderseite, höchste Werte direkt vor der Kaltfront, scharfer Temperaturgradient an der Kaltfront.
... und das Bodentief liegt im rechten Eingangsbereich des markanten Warmfrontjets. Sehr stimmiges Bild.
Sollte die Entwicklung so kommen, wir man wahrscheinlich wieder einige nicht so gute Nachrichten vom Irischen Wetter und dessen Unbill hören.
Zurück zum Bodendruck...
Ziwschen dem Ostatlantiktief (bin gespannt wie es heißen wird) und einem starken Hoch mit Kern über Weißrussland wird der Druckgradient über die Alpen auch wieder stärker und man sieht in der Mittwochnachtkarte schon eine ansehnliche Föhnase im Bodendruck über den Alpen.
Und der Föhn bleibt dass Thema für den Rest der Woche. Dem enstprechend freundlich die Ausscihten für jene glücklichen, die inneralpin bzw. am Berg leben, wenig Trost kann ich denen unter dem berühmt-berüchtigten Hochnebelhalbmond in der Osthälfte zukommen lassen. Nur diesen: Selten aber doch schafft es der Wechselföhn, wenn er denn kommt, den Hochnebel zu vertreiben. ...
Ich mache jetzt mal gute 12 Tage Pause, und zwar hier:
Auf dieser CAPE-Karte zeigt der Pfeil auf Bali. Die ist eine der kleinen Sundainseln, zu Indonesien gehörig, und man sieht an der Verteilung der CAPE, wie die tropische Konvergenz und Gewitterzone jetzt allmählich den Äquator überschreitet und sich auf die Südhalbkugel verlagert. Sollte mir also in den kommenden tagen etwas wettertechnisch tropisch-interessantes vor die Linse kommen, werd ich den Eindruck mit der Leserschaft hier teilen.
Ich wünsch Euch eine schöne erste Novemberhälfte und mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich bis zum nächsten Festland-Blogeintrag wahrscheinlich keinen mitteleuropäischen Wintereinbruch verpassen werde.
Lg
Manfred