heute möchte in den Kategorie *Ästhetik von Oben* die blecherne Wetterinfos-Ehrenmedaille an den Zyklonerich NILS vergeben.
Wer, was und wo ist NILS ?
NILS sucht gerade die Küste Portugals heim, weist zur Zeit einen Kerndruck von etwas unter 987 hPa auf und verlagert sich Richtung Ost-Nordost. NILS ist wie für die geneigten Leser und die sehr geneigten Leserinnen sicherlich unschwer zu erkennen, eine prächtige Zyklone vom Typ Shapiro-Keyser (Ich weiß, ich wiederhole mich.. aber es sind einfach schöne Trümmer). Es ist optisch wie auch atmosphärisch, wie ich später zeigen werde, alles da, was eine SHPK braucht.... optisch der wunderbare Pilzschädel mit sehr breiter Warmfront und winkellos übergehender Okklusion (wobei Puristen auch diese Okklusion als Warmfront sehen).. perpendikulär abhängende, sehr gewittrig durchsetze, schmale Kaltfront.
Weniger schön ist NILS für die Portugiesen und die Schifffahrt am Ostatlantik:
Hier die Meldungen von 14 Uhr:
Auf die Küste peitscht teils starker Regen bei stürmischem Wind, auf offener See erreicht der Wind Sturmstärke bis hin zum schweren Sturm...
Hier in der Modellsicht:
.. ausnehmend schön auch hier die extreme Föhnnase in den Nordspanischen Gebirgszügen..
Die äquivalentpotentielle Temperaratur verdeutlicht die Frontenlage:
Schön zu sehen, wie nördlich des Kerns großflächig Warmluft aufgleitet und den breiten Warmfrontschirm verursacht. Die Kaltfront ist in diesem Fall als schmale Zunge warmer (das ist KEIN Widerspruch :) und mittellbar vor der Küste zu sehen. Diese Zunge ist durch die heftigen konvektiven Umlagerungen an der Front verursacht, die Okklusion an der Rückseite des Kerns sieht in diesem Fall tatsächlich eigentlich wie eine umgebogene Warmfront aus.
Das letzte Argument für einen Keyserlichen NILS nehme ich aus der Jetkonfiguration:
NILS'sens Bodenkern liegt am rechten hinteren Rand eines kleinen Jetstreaks, der sich Richtung Bretagne zieht in einer optimalen frontogenetisch-zyklogenetisch SHPK-förderlichen Höhenkonfigruation. Selten war die Sache so klar. Alles andere als klar ist der Himmel über den Alpen... bis sich das bessert, wird es speziell im Oschten noch ein Zeitl dauern..
Lg
Manfred
und was hat es mit der warmen Äqui Pot an der Kaltfront auf sich? Manu
AntwortenLöschenDiese ThetaE Zungen sieht man an vielen Fronten mit hoher Feuchteflusskonvergenz, ergo hohen Kondensationsraten, also unter Umständen auch an Warmfronten. Hier wird (zumindest im Modell) viel latente Wärme, in dem Fall auch mit viel Konvektion, freigesetzt. Die ThetaE Zungen sind an die Zonen mit nennenswerter aufwärtsgerichteter Vertikalbewegung gebunden.
AntwortenLöschenLg
Manfred
Alles klar, danke! Manu
AntwortenLöschen