Hallo,
seit gestern sind die Medien relativ voll mit der Ankündigung, dass die 30 Grad Marke fallen wird bzw. etwas vorsichtiger formuliert, am Samstag, Sonntag und Montag bei uns fallen könnte. Was nicht allzusehr wunder nimmt, da modelltechnisch seit gestern kein Weg daran vorbei führt. Dass sich einige Medien, wie der Staatsfunk so aufführen, als hätten sie es erfunden, ist ja quasi schon wieder Alltagsgeschäft und wird deshalb gelassen ignoriert, Blogleser wissen es jedenfalls seit Freitag und sind deshalb auch in diesem Fall gscheiter :D
Anstatt da einfach Zahlen in den hohen 20-ern und niedrigen 30-ern zum Besten zu geben, was meteorologisches Standardhandwerk ist, möchte ich meiner Art entsprechend lieber wieder ein bisschen was über die Hintergründe erzählen ...
Die Lage:
2 Systeme stechen ins Auge. Ein Tiefdrucksystem über dem Kontinent, das heute denen, die jetzt schon unter seinem Wolken- und Regenschrim sitzen, nicht gerade das Gefühl geben werden, am Beginn einer ersten Sommerwelle teilzuhaben. Die Front ist südlich der Alpen, wie so oft, verwellt, und wird vor allem in Osttirol und Oberkärnten einiges an Regen zusammenschi** äh zusammenkommen lassen..
Vor allem in der Osthälfte kann es vor dem Frontdurchgang auch labil genug für ein paar Gewitter sein:
Unser Sommer liegt hingegen weit draussen am Atlantik:
Zugegeben, *Sommer* steht diesem sonst wunderschönen und makellosen Tief der Kategorie Shapiro-Keyser nicht direkt ins Gesicht bzw. auf die Warmfront geschrieben, aber das wird noch. Es ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt... im Wasserdampfbild sieht man einen schönen dark stripe hinter der Kaltfront bzw. über dem Kern:
Das System zieht Richtung Britische Inseln, ( die kriegen nix vom Sommer, genauso wie Teile Westeuopas und temporär auch Teile Deutschlands) , und vertieft sich dort, bzw. bleibt stehen.
Am schönsten sieht man das in der Animation der Äquivalentpotentiellen Temperatur von heute bis Montag:
Man sieht schön, wie die Entwicklung zugtechnisch bei England zum Stillstand kommt, das System vorderseitig Luft aus Nordafrika anzapft und mit straffer Südwestströmung zu den Alpen transportiert, wo es ab Donnerstag zunehmend auch föhnig wird.
Deutschland wird zuerst von der Kaltfront des Systems erwischt, die bleibt aber später quer über dem großen Nachbarn stehen und wird Richtung Freitag retrograd, dh. in eine nach Norden wandernde Warmfront umgewandelt.
Zu guter letzt. Wo erwartet man bei einer derartigen Lage die Maximaltemperaturen im Alpenraum ?
Nicht im Flachland, das ist fix, denn der Föhn hat hier ein Wort mitzureden. Klassischerweise wird man die 30-er am Samstag und und Sonntag irgendwo in einem 50km breiten Streifen zwischen Innsbruck und Waidhofen an der Ybbs suchen, das Flachland kommt wenn dann erst zum Ende der Lage Anfang der kd. Woche dran.
Damit wünsche ich einen angenehmen Dienstag unter der Front...
Lg
Manfred
Danke Manfred,
AntwortenLöschendann kann ich ja meine Paradeiser und Paprika Pflanzerln noch vor den Eismännern ins Freie setzen....
LG
Richard
Hallo! Ja apropos Paradeiser und Pflanzaln, Manfred glaubtst kannst da deinen Segen drauf geben das da nix mehr negatives damit passiert oda sollte man doch noch a bissale woatn damit??
AntwortenLöschenUnd wie immer besten Dank für deine Aufklärungsarbeit, erwarte schon wieder freudigst den nächsten Post! ;-)
Lg Chris
Sers Richard& Chris,
LöschenNa ja, kommt drauf an wo. In irgendeiner Senke in Frostgstettn würde ich die erste Maiwoche noch abwarten, im Flachland denke ich dass man relativ gefahrlos mit dem Grün rauskann.... die Großwetterlage lässt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit noch einen kaltlufttropfen Mitte/Ende nächster Woche zu, aber eben nur mit gewisser, und selbst dann müsste der Wind komplett einschlafen etc. pp. ... aber mich bitte nicht anzuzeigen, falls die Pfetschen dennoch erfrieren :)
Lg
Manfred
Is wieder a der Zeit um DANKE! zu sagen für deine erklärenden Worte rund ums Wettergeschehen.
AntwortenLöschenBezüglich Auspflanzen: Ich würd noch a bissl zuwarten, ev die Pflänzleins tagsüber ans Sonnenlicht gewöhnen u nächtens in der Stube mützen lassen; od auspflanzen u nächtens gut abdecken.
mlG
birgit