Hallo,
ich hoffe, alle LeserInnen haben Ostern ohne Bauchweh oder Eiervergiftung überstanden. Ich wähnte mich bis heute in der Früh unter den Glücklichen, nichts aufgegabelt zu haben, aber dann machte mir das Fernsehen einen Strich durch die Rechnung.
Um ca. 06:30 in der Früh gibts im Frühstücksfernsehen von Puls4 einen, der Bezeichnung nach, ausführlichen Wetterbericht. Abgesehen davon, dass die Wetterdame vom Wetter so viel versteht wie ich von einer Lungentransplantation (nämlich nix), setzte bei ihr auch der gesunde Menschenverstand aus.
Der Text (für Salzburg) lautete sinngemäß: Von Westen her beginnt es am Vormittag zu regnen, die Schneefallgrenze sinkt rasch auf 800m. Die Temperaturen erreichen 13 Grad in Salzburg und 15 Grad in Radstadt.
Wir fassen also zusammen: Bei Temperaturen von 15 Grad geht am Vormittag der Regen in Radstadt (862m) in Schneefall über !
Kein Wunder, dass der Rest der Welt uns Meteorologen für vollkommen inkompetent hält, wenn man sich mit solchesgleichen vergleichen lassen muss...
Wurscht :)
Zur Überschrift...
Es wird wirklich einmal Zeit für ein wenig Regen. Da trifft es sich gerade recht günstig, dass sich die Wetterlage relativ nachhaltig umstellt. Noch günstiger trifft es sich, dass wir aller Wahrscheinlichkeit nach das erste VB-Artige Tief seit mehr als 6 Monaten abbekommen werden, was ja doch eine vergleichsweise Lange Durststrecke ist.
Die aktuelle Lage:
Quer über Zentraleuropa liegt eine ziemlich verwortakelte Front, die zu einem in Selbstentleibung begriffenem Tief vor der Küste Norwegens gehört. Hinter dieser strömt halblabile Atlantikluft herein. So weit so gut, nichts besonderes. Etwas Nettes befindet sich vor der Iberischen Halbinsel: Eine kleine, Shapiro-Keyserartige Zyklone auf langsamem Ostkurs.
Das allerwesentlichste für uns bleibt dem Auge aber verborgen:
Vor der Küste Marokkos liegt ein Kaltlufttropfen und dieser wird durch den Vorstoss des Tiefs bei Spanien wieder in die Strömung mit eingegliedert und entwickelt dank Barokliner Unterstützung wieder neues Leben.
In der Simulation bis zum Sonntag sieht das so aus (wobei der Kern des sich entwickelnden Systems als schwarzer Punkt gekennzeichnet wird.)
Man sieht zwar, dass der Kern mehrfach *hüpft*, was aber ein normaler Prozess beim Tiefzug ist. In den seltensten fällen legt ein Tief mit einm und dem selben Kern 1000- Kilometer zurück. Ein belibter Weg des Hüpfens ist eine Kernneubildung am Okklusionspunkt, wo die temperaturgegensätze recht stark sind, wobei sich der alte Kern dann alllmählich auflöst.
Das Tief mit dem klingenden Blognamen *Eulalia-Henriette* ernniert in Genese und Zugbahn recht stark an die dynamische Daisy im Jänner 2010.
Was können wir von Eulalia-Henriette an Regen erwarten ? Nun, die Modelle sind sich gar nicht so uneinig...
Bis in die Nacht von Freitag auf Samstag (vornehmlich auf die heute durchziehende Front zurückzuführen, kommen vor allem im Südosten sowie Richtung Alpenhauptkamm doch flächendeckend etliche mm an Regen zusammen. Die zweite Karte stammt vom neuen, in der Experimentierphase befindlichen R:A:C:E Modell von UBIMET.
Über das Wochenende ...
würden im EZ und GFS dann auch im Osten ein paar mehr Tropfen fallen, was bei der prognostizierten Tiefzugbahn nicht aufs äußerste verwundert.
Wird ja auch irgendwie Zeit...
Lg
Manfred
Na, da schau her!
AntwortenLöschenWer hätte gedacht, dass uns die diebischen Marokkaner sogar noch ein Geschenk machen ;)
Lg