Hallo,
zu aller erst möchte ich mich schon für die längere Blogpause entschuldigen. Die Gründe sind einfach:
3 Tage Kurzurlaub Ende März in Perth
2 Tage Rückflug nach Österreich
danach Jetlag und allgemeine Lustlosigkeit bzw. fades Wetter hierzulande.
Nun denn, es gibt jetzt keine Entschuldigung mehr, der Jetlag ist überwunden, und gestern war auch ein relativ (für April jedenfalls) interessanter Gewittertag.
Dass dem so war zeigt die Blitzverteilung:
8679 Einschläge in dem obigen Ausschnitt, davon gut 1000 in der Steiermark (nicht 279 wie der ORF fälschlicherweise behauptet) ist eine für Anfang April recht stattliche Blitzaktivität.
Das Ereignis selbst war hingegen kein Wunder. 2-3 Ingredientien haben es brodeln lassen.
1) CAPE
Gering gedeckelte CAPE war südlich den Alpenhauptkammes reichlich vorhanden, es handelte sich um eine recht gut durchgheizte Luftmasse, die von Süden her (Adria) auch gut angefeuchtet wurde, noch dazu geschah das Ganze in einer leicht zyklonalen Umgebung.
Hier ein Modellaufstieg für Zagreb:
Man sieht geringst gedeckelte CAPE Werte von 220 J/kg.
Zu einem Modellaufstiegt gibt es aber auch einen Echten:
Tatsächlich lag die CAPE gestern Nachmittag dort bei 760 J/g, also gut dem 3-fachen Wert ! der Unterschied zum Modell: 2 Grad wärmer am Boden, 2 K höherer Taupunkt. Kleine Ursache, große Wirkung !
2) KONVERGENZ
Österreich lag im Bereich einer schwach wetterwirksamen Luftamssengrenze. Man sieht nördlich der Alpen Nordost bis Nordwind, der allmählich trockenere und kühlere Luft brachte. Südlich der Alpen herrschte markanter Südwind, eine Konvergenzlinie lag im Bereich Wechsel-Mittelburgenland-Sopron etc.
Alles zusammen also kein Wunder. Zur Modellunterstützung. Prinzipiell war von recht verbreiteter Konvektion auszugehen ...
wobei man an der Niederschlagssomme auch sieht, das die betroffenen Gebiete sehr gut erfasst wurden ... man kann das z.B mit dem Radarloop vergleichen:
Vom Typ her waren es leicht komplexbildende Multizellen, linienförmige Organisation findet man z.B im späteren Drittel des Loops über dem Mittel bzw. Nordburgenland. Interessant ist auch die Zelle bei Feldbach, bzw. deren 2. zellen. Die haben es in die Nachrichten geschafft:
Siehe LINK zum ÜRF (Übertreibungs-Rund-Funk)
Wenn das ein wirklich Unwetter war, sind einige Zellen aus dem letzten Jahr oder vom 22.7.2009 etc. pp. dann wohl aus Armageddon, Apokalypse oder Höllenglut des Untergangs zu nennen. Problematisch war in diesem Fall sicher die Kombination gewittriger Schauer plus extreme Trockenheit über die letzten Wochen, da der Erdboden vielerlei gut versiegelt ist, versickert nichts und das gesamte Oberflächenwasser rinnt ungestört über den Dorfplatz.
Also: Ja nicht alles glauben was in den Nachrichten zu lesen ist...
Lg
Manfred
Danke für die Super-Analyse.... Bezüglich der Blitzanzahl dürfte die ORF-Zahl nur die Anzahl der Wolke-Erde Blitze sein ....
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