Hallo,
der April, der hat etwas. Nichts tolles, aber wenigstens etwas. Was zum Beispiel nur wenige wissen: Im April ist im Schnitt der Luftdruck klimatologisch gesehen bei uns am tiefsten !
z.B .. gestern ist eine Kaltfront durchgezogen, heute befinden wir uns in einem postfrontalen Hoch. Wie hoch ist der Luftdruck im postfrontalen Hoch ?
Satte 1009 bis 1012 hPa, so viel wie bei einem Tief im Dezember ;). Und morgen rutschen wir allmählich wieder unter die 1000 hPa Marke, denn....
vom Atlantik greift ein noch sehr wohl geformtes Tief auf den Kontinent über, es handelt sich um eine klassiche Polarfrontzyklone, allerdings in einem sehr weit fortgeschrittenen Entwicklungstadium ...
Der Kern wird sich dann über Westeuropa legen und zerfallen ... ohne nennenswerte Advektion kann sich dabei in Österreich, Deutschland sowie der Schweiz nichts besonderes in den kommenden Tagen ergeben. Ja, gut, ein paar gewittrige Schauer in halblabiler Luft, das schon, aber sonst nicht viel.
Nachhaltig wird sich an diesem typischen Aprilsumpf nichts ändern, da sich die Großwetterlage auf absehbare Zeit nicht ändert:
Man sieht, dass die Lage einem dynamischen Austausch und einer raschenAbwechslung der Tiefnamen zum Trotz recht konstant unbeständig ist. Sprich, die Atlantischen Tiefs schlagen in den kommenden Tagen alle in die selbe Bresche, ziehen zu den Britischen Inseln, bremsen sich dort ein und verfaulen an Ort und Stelle. Höchstens kleine Ausläufer tauchen ins Mittelmeer oder nach Osteuropa durch.
Zusammenfassung: Nach dem Frost morgen in der Früh muss man bei der tendenziell südlichen Anströmung der kommenden Tagen tendenziell keinen Eiskratzer mehr in der Früh bemühen, die Badeshorts am Nachmittag kann man aber auch noch im Kasten lassen ... und Schwergewitter wird man auch nicht vor die Linse bekommen.
Umso mehr Zeit sich auf diese vorzubereiten. Den Blog habe ich deswegen auch um weitere 4 Loops aufgefettet:
Feuchtekonvergenz in 850 hPa. Das ist ganz interessant, wenn man sich vielleicht einmal Gedaken machen möchte, wo elevierte, also von der Grundschicht abgehobene Gewitter entstehen können..
Dann hätten wir natürlich die umgefärbte Vorticityadvektion im Gepäck, vor allem in Zusammenschau mit der Feuchtekonvergenz interessant, um herauszufinden wo/wann erzwungene Hebung stattfinden kann...
Der Scherungsloop, im letzten Posting schon angeteast, ist natürlich auch nicht ganz blöd, um sich darüber im klaren zu werden, wo Schwergewitter auftreten können ...
Und last but not least, das niederschlagsfähige Wasser als Loop....
Diese und natürlich auch die ganzen alten Loops findet ihr ab nun im bekannten Loopkastl.
Damit schönen sumpfigen Mittwoch,
Lg
Manfred
Danke für deine Fachlichen Ausführungen man kann wirklich lernen etwas zu sehen wo voher nur "Schnee" war. Probleme habe ich noch bei den Ballonaufstiegen man sieht das da unterschiedliche Werte und Poteziale dargestellt werden aber werten kann ich sie nicht weil ich nicht weiß was was ist. Am 4.4. habe ich gegen 18°° zwischen dem Südzipel Südamerikas und der Antarktis ein Streifenmuster gesehen. Tritt sowas häufiger auf, was ist das? Hoffentlich langweilt euch meine Fragerei nicht. Bleibt gesund. Alles andere regelt sich irgentwie.
AntwortenLöschenHi, machen wir das so, ich werde in einem meiner nächsten Einträge, z.B wenn man etwas interessantes darauf sieht, (Gewitterlage) die verschiedenen Kurven auf so einem Radiosonden (Ballon) aufstieg erklären ....
LöschenDas mit dem Streifenmuster kann ich auf die Schnelle nicht nachvollziehen. Wenn du sowas das nächste mal siehst, mach einen Screenshot und lass ihn mir zukommen (Mail, Facebook, sonstwie :), dann kann ich mir mal Gedanken machen was das sein könnte.
Lg
Manfred
Was ist der Grund für den klimatologisch tiefsten Druck des Jahres?
AntwortenLöschenDie gut durchmischten Luftmassen, die Konvektion ermöglichen. Hilft die Vegetation mit, weil sie noch nicht soviel Wasser braucht und die Decke noch dünn ist und damit konvetkionsförderlich.
Denn die Feuchte ist ja im Mittel ebenfalls im April oder Mai am tiefsten?
Lg, Stefan
Hi,
Löschenich denke es gibt keinen eindeutigen Grund, aber einen indirekten. Der April ist die Zeit im Jahr, in der sich (im Mittel) die Zirkulation auf der Nordhalbkugel allmählich auf Sommer umstellt, dh, das stramme Regime der Westdrift des Winters zerböselt und der polare Wirbel schwächelt. In dieser Zeit kommt es oft zu Low Index Lagen mit vielen abgetropften Tiefs, Kaltlufttropfen, stationären Gebilden, sodass es nur geringes Forcing (für Hochs und Tiefs) gibt, die Heizung der Landmassen tut ihr übriges. Richtung Mai und Juni kommt dann zwischendurch das Subtropenhoch immer öfter in Gang, sodass in den warmen Phasen bei uns auch der Druck wieder steigt, zwar nicht auf die 1030+ wie im Winter, aber doch in die Richtung von 1020 hPa.. soweit ein Versuch der Plausibilisierung !
Lg
Manfred