Montag, 20. Mai 2013

Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Lösungen

Hallo,

... mit der Überschrift spreche ich nicht auf irgendetwas wie Wirtschaftskrise oder sonst was an, es dreht sich natürlich wie fast alle meine Beiträge fast nur ums Wetter ;)

Was sind es denn für ungewöhnliche Zeiten ?


Die hier..


Ein riesiges Höhentief erstreckt sich mit seiner Langachse von Portugal über Frankreich, den Alpenraum bis nach Polen. Starke Konvektion sieht man vor allem von Polen bis Rumänien, während der Bereich der starken Südwestströmung über dem Mittelmeer, sonst ein Hort riesiger Zellen bei solchen Wetterlagen Flaute herrscht. Ein Dickes Wolkenband, aber sehr einförmig und recht gleichmäßig liegt über dem Norden Frankreichs.


Hier nochmals im sichtbaren Kanal des Wettersatelliten ..


Wir würden denn da die Fronten aussehen ?

Nun, ein Feld, wo man Fronten ganz gut ausmachen machen kann, ist wieder einmal jenes der äquivalentpotentiellen Temperatur...


Warme, energiereiche Luft zirkuliert an der Ostseite des Höhentiefs, über Skandinavien weiter nach Westen gen Vereiniges Königreich. Das westliche Mittelmeer und der Alpenraum sind hingegen mit Kaltluft überflutet.. Im Bereich des dicken Wolkenbatzens über Frankreich kommt aus Norden die herumgeführte Warmluft gegen die Kaltluftmasse voran.

Das fürht zu folgender - stark vereinfachter - aber nichts desto weniger ungewöhnlichen Frontenlegung:


Vereinfacht deswegen, weil man über die Natur des Frontensystems über dem Norden Deutschlands sowie dessen genaue Form streiten kann , hier habe ich mich mich allerdings für Warm- und Kaltfronten entschieden, um plakativ darzustellen, welche Luftmasse aus welcher Richtung gegen welche voran kommt.

Und da wird klar.: Über der Ostsee wird die Warmluft durch Kaltluft aus SÜDEN erstetzt, während die Briten den Franzosen die Heizung aus Norden schicken. Es ist eine Verteilung wie sie vollkommen konträr zum Klimamittel ist, denn da kommt raus, jeder weiß das ... das es im Norden meistens kälter als im Süden ist. Nicht aber so, wenn ein starkes Tief wie dieses die Luftmassen ordentlich gegeneinander verwirbelt.


Kommt also in der neuen Woche der Sommer von den Briten zu uns ?

NEIN.

Jemand der eine solche Aussage tätigt, hätte die Rechung ohne einen Wirt aus Island gemacht, da sietzt nämlich ein *böser* Eumel.... ich erläutere:



Das ist die Situation morgen zu Mittag. (wiederum leicht vereinfacht). Über dem Mittelatlantik findet man gute Bedingungen für das so genannte und hier öfter erwähnte Donwstream-Development. Eine Zyklone östlich von Labrador entwickelt sich prächtig, schaufelt Warmluft nach Norden und wölbt den vor ihr liegenden Keil stärker und stärker auf. An der Vorderseite dieses sich aufwölbenden Keiles wird nun die Rutschbahn für die schöne Isländerin direkt nach Kerneuropa frei...


Wie die Karte für die Nacht von Donnerstag auf Freitag zeigt... Hereinstürzende Kaltluft aus Nordwesten, davor noch eine Wellentiefentwicklung im Resttrog, die vom Mittelmeer gen Nordwesten über Ungarn zieht, das sieht gar grausig für die 2. Wochenhälfte aus. Und da könnten sich ein paar Flockerln im westlichen Bereich der Alpen zumindest des Nächtens ganz schön weit herunter wagen ... wie z.B. das Meteogramm von Zürich zeigt...


Na ja, kein Grund zum Sudern, das Frühjahr war bislang zumindest in der Alpenrepublik gar nicht von schlechten Eltern und viel besser als die Unken nach dem langen, kalten Winter gerufen haben ...

Lg

Manfred

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