Mittwoch, 23. Oktober 2013

Föhnspass

Hallo,

wie erwartet hat der Föhn gestern und heute sein *lustiges* Spiel mit uns Alpenländlern getrieben, im heutigen Eintrag gibt's deswegen an Potpourri an Kuriositäen oder bemerkenswerten Dingen, die dabei so zu beobachten waren.

Zur Einstimmung die Situation heute um 14 Uhr:


An der Vorderseite einer Kaltfront, die nun schon auf Westösterreich übergegriffen hat und dort dem Föhn ein Ende setzt strömt(e) sehr warme Luft aus Süden in den Alpenraum.

Schon gestern waren wir dabei im schönen Vorarlberg bei den Temperaturen dem 30-er schon teilweise näher als dem 20-er:


.. so konnten gestern schon Feldkirch und Bludenz mit Höchstwerten über 26 Grad aufwarten. Noch beeindurckender die darauf folgende Nacht .. der Xibergerföhn war unermüdlich:


... der Thermometerstand lag während der Nacht wiederum in Feldkirch und Bludenz nie unter 20 Grad sondern bei minimal 20.9 bzw. 20.6°C, womit die Bedingungen zur (altmodischen) Klassifikation zur Tropennacht erfüllt waren.

So etwas ist natürlich in der Vorhersage ein bisschen ein Graus, aber, wenn man es sich im detail ao ansieht, waren die Modelle annähernd in der Lage, vergleichsweise hohe Minima z.B in Feldkirch vorherzusagen ... zwar keine 21° aber gerundete 18..



Insgesamt ging es jedenfalls im Westen mit den Tiefstwerten wild durcheinander... Föhn oder Nichtföhn entschied zwischen fast 20° TMIN oder unter 10°C.

Nundenn, Interessantes tat sich danach auch im Osten. Hier plagt man sich traditionsgemäß um diese Jahreszeit bei Föhn mit dem leidigen Nebel.

Der Blick auf die aktuellen Temperaturen zeigt uns jedoch, dass der Nebel den Kampf heute streckenweise gegen die sich von Slowenien her durchsetzende Höhenluft verloren hat ....


auf Österreich bezogen in einem Streifen von der Pack über Graz bis ins Süd-Mittel- und Nordburgenland. Graz hat dabei ebenfalls an der 26° Marke gekratzt, auch in Lutzmannsburg, Andau und Ritzing waren es mehr als 25. Frisch sieht hingegen der Raum Wien und alles westlich davon aus.

Hier hatte dann tatsächlich der Nebel seine Finger im Spiel, aber das sehen wir uns in der (groß  geratenen) Animation an:



Zu Tagesbeginn sieht man weite Teile der kleinen pannonischen Tiefebene ( :-) ) unter einer *grauen Suppn* Die aus Südwesten nach Ungarn strömende Warmluft beginnt diesen aber nach und nach von osten her anzufressen, sodass die Nebeldecke bis über Mittag bis auf kleine Fetzerln verschwindet. Während sich aber z.B im Seewinkel die Warmluft bis zum Boden durchsetzen konnte, hat die unsichtbare Hinterlassenschaft der Nebeldecke dien warmen Tag in der Hauptstadt dieses Landes - nicht überall - aber zum Großteil verhindert.

Es hat sich ein alter Bekannter eingestellt... der Wiener Wirbel bzw. AKA Vortex Vindobonensis:


Im Norden und Osten der Stadt ist mit der aus Südosten hereinkommenden Luft die Temperatur  auf 20 bis 22°C gestiegen. Das steht im krassem Gegensatz zum Überrest der Neblluft hinter bzw. über dem Wienerwald die *nur mit 15 Grad aufwarten kann. Es bildet sich ein Wirbel, wo im Süden der Stadt die kalte Luft nach Osten fließt, im Norden warme nach Westen.

Nun, mit dem Durchzug der vergleichsweise schwachen Kaltfront im Lauf des Abends und der Nacht ist das Kapitel Föhn dann kurzfristig erst mal ad acta zu legen.

Wie lange ? Nun, nicht sehr lange.

der Blick auf den Atlantik zeigt uns in den kommenden Tagen weitere markante Tiefdruckentwicklungen, sodass das südföhnige Wetter am Wochenende in seine Verlängerung geht ...





.. wobei sich aber die Anzeichen leicht mehren, dass einer dieser Tiefdruckentwicklungen zum beginn/Mitte der nächsten Woche den tatsächlichen Beginn der zentraleuropäischen Sturmtiefsaison einläuten könnte... hier zB in der GFS Realisierung des Windes in 950 hPa.





mal schauen ob es Norddeutschland dann wirklich so durchrüttelt :-)

Schönen rest-Tag wünschen

LG

Manfred

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