Hallo,
Unglaublich aber wahr, der Blogger genehmigt sich eine Auszeit !
2 Wochen und ein paar zerquetschte lang werde ich mich durch diverseste Modifikationen des Australischen Outbacks schlagen und da ist es wahrlich kein Fehler, dass die meiste Zeit lang Zugang zu allen elektronisch-virtuellen Teilen des Lebens technisch gesehen unmöglich sein wird.
Somit macht auch der Wetterblog bis Anfang Dezember seine Schotten dicht ! Ich wünsche der geneigeten Leserschaft spannendes Novemberwetter :-P,
bis bald & lg
Manfred
Donnerstag, 7. November 2013
Mittwoch, 6. November 2013
Dreierlei Fronten
Hallo,
zugegeben, der Grad an Spannung, die die derzeitige Wetterlage zu bieten hat, hält sich in Grenzen. Aber selbst aus so einer 08/15 Westwetterlage, wie wir sie in diesen Tagen erleben, lässt sich exemplarisch schönes herausholen. War das Thema des Frühlings und des Sommers eher bei Konvektion und Gewittern angesiedelt, so sind es im Herbst und Wetter die großen Zyklonen und die mit diesen verbundenen Frontenzüge, die unser Wettergeschehen dominieren.
Da sollte schon der erste Blick auf das Satellitenbild überzeugen. So sieht die aktuelle IR Aufnahme aus 36.000km Höhe aus:
Ziemlich viel auch verschiedenartiges Gewölk fällt auf dem für uns relevanten Ausschnitt aus. Die zarten Farben im Hintergrund deuten an, dass die strukturierten Bänder und Kleckse mit Unterschieden in der Temperatur im Einklang stehen: Kalt auf der einen Seite, warm auf der anderen Seite der Bänder. Die Bänder gehören zu Fronten, die ich in nachfolgendem Bild grob eingezeichnet habe:
Die schönste Struktur ist die über dem Atlantik und den Britischen Inseln . Das Bumerangförmige (für die Winter: Kipferlförmige) Band gehört zu einer Welle bestehend aus einer markanten Warmfront von Irland bis in die Schweiz sowie einem Kaltaktiven Teil von Irland westwärts. Über Deutschland befindet sich der Klecks einer alten Okklusion, während über Osteuropa das mehrfach wellende Band einer markanten Kaltfront zu sehen ist.
Zum Teil ergibt sich die Zuorndung welche Front welchen Typs ist schon aus ein wenig Erfahrung und dem Bertrachten des Satellitenbildes, zum Teil muss man sich schon auch Hilfsfelder z.B in Modellen ansehen um wirklich sagen zu können was was ist.
Das heute wichtigste ist, dass Fronten verschieden temperierte Luftmassen von einander trennen. Unnnnd.. ebenso wichtig... Fronten sind keine 2-dimensionalen Gebilde sondern sie erstrecken sich über die gesamte Troposphäre, es sind also 3D Gebilde.
Aus all der Physik, der die Atmosphäre gehorcht wissen wir, dass sich je nach Verteilung von Temperatur und Windgeschwindigkeit die Frontfläche schief durch die Atmosphäre legt, sodass stets die wärmere Luft über der kälteren aufgleitet und letztendlich durch diesen Prozess auch für Wolkenbildung und Niederschläge sorgt. Welch bessere Gelegenheit gibt es also diesen schönen Fall von 3 Frontenzügen auf so engem Raum im Querschnitt zu betrachten... Viola, hier ist er.... der Querschnitt von Temperatur, Wind und relativer Feuchte:
Rechts seht ihr den Pfad der Schnittlinie vom Atlantik über Deutschland bis in die Ukraine.
Ganz im Osten (rechts im Schnittbild) liegt die Kaltfront (blaue Linie). Hinter der Linie gibt es einen markanten Temperaturabfall in allen Höhen. Die Front steht für Kaltfronten typisch in einem sehr steilen Winkel. In der Mitte, über Deutschland liegt die Okklusion, die sich eigentlich nur durch einen ganz schwachen Temperaturbuckel bemerkbarmacht. Das Kennzeichen einer Okklusion ist, dass sie aus einer eingezwickten Warmluftmasse besteht, die von vorder- und rückseitiger kälterer Luft flankiert wird. Links im Bild die Warmfront. Die Warmfront zieht sich in einem flachen Winkel durch die Troposphäre, d.h. in der Höhe eilt die Warmluft der Bodenwarmluft weit voraus. Ganz am linken Bildrand geht sie sogar annähernd in die Horizontale über.
Alle 3 Teile entsprechen der Bilderbuch-Formation. Oft genug sind die Fronten deutlich weniger markant und weniger schön ausgeprägt, aber es darf ja sein, dass wir uns hier im Blog mit der *Upper Class* der Fronten begnügen.
Schönen Mittwoch !
LG
Manfred
zugegeben, der Grad an Spannung, die die derzeitige Wetterlage zu bieten hat, hält sich in Grenzen. Aber selbst aus so einer 08/15 Westwetterlage, wie wir sie in diesen Tagen erleben, lässt sich exemplarisch schönes herausholen. War das Thema des Frühlings und des Sommers eher bei Konvektion und Gewittern angesiedelt, so sind es im Herbst und Wetter die großen Zyklonen und die mit diesen verbundenen Frontenzüge, die unser Wettergeschehen dominieren.
Da sollte schon der erste Blick auf das Satellitenbild überzeugen. So sieht die aktuelle IR Aufnahme aus 36.000km Höhe aus:
Ziemlich viel auch verschiedenartiges Gewölk fällt auf dem für uns relevanten Ausschnitt aus. Die zarten Farben im Hintergrund deuten an, dass die strukturierten Bänder und Kleckse mit Unterschieden in der Temperatur im Einklang stehen: Kalt auf der einen Seite, warm auf der anderen Seite der Bänder. Die Bänder gehören zu Fronten, die ich in nachfolgendem Bild grob eingezeichnet habe:
Die schönste Struktur ist die über dem Atlantik und den Britischen Inseln . Das Bumerangförmige (für die Winter: Kipferlförmige) Band gehört zu einer Welle bestehend aus einer markanten Warmfront von Irland bis in die Schweiz sowie einem Kaltaktiven Teil von Irland westwärts. Über Deutschland befindet sich der Klecks einer alten Okklusion, während über Osteuropa das mehrfach wellende Band einer markanten Kaltfront zu sehen ist.
Zum Teil ergibt sich die Zuorndung welche Front welchen Typs ist schon aus ein wenig Erfahrung und dem Bertrachten des Satellitenbildes, zum Teil muss man sich schon auch Hilfsfelder z.B in Modellen ansehen um wirklich sagen zu können was was ist.
Das heute wichtigste ist, dass Fronten verschieden temperierte Luftmassen von einander trennen. Unnnnd.. ebenso wichtig... Fronten sind keine 2-dimensionalen Gebilde sondern sie erstrecken sich über die gesamte Troposphäre, es sind also 3D Gebilde.
Aus all der Physik, der die Atmosphäre gehorcht wissen wir, dass sich je nach Verteilung von Temperatur und Windgeschwindigkeit die Frontfläche schief durch die Atmosphäre legt, sodass stets die wärmere Luft über der kälteren aufgleitet und letztendlich durch diesen Prozess auch für Wolkenbildung und Niederschläge sorgt. Welch bessere Gelegenheit gibt es also diesen schönen Fall von 3 Frontenzügen auf so engem Raum im Querschnitt zu betrachten... Viola, hier ist er.... der Querschnitt von Temperatur, Wind und relativer Feuchte:
Rechts seht ihr den Pfad der Schnittlinie vom Atlantik über Deutschland bis in die Ukraine.
Ganz im Osten (rechts im Schnittbild) liegt die Kaltfront (blaue Linie). Hinter der Linie gibt es einen markanten Temperaturabfall in allen Höhen. Die Front steht für Kaltfronten typisch in einem sehr steilen Winkel. In der Mitte, über Deutschland liegt die Okklusion, die sich eigentlich nur durch einen ganz schwachen Temperaturbuckel bemerkbarmacht. Das Kennzeichen einer Okklusion ist, dass sie aus einer eingezwickten Warmluftmasse besteht, die von vorder- und rückseitiger kälterer Luft flankiert wird. Links im Bild die Warmfront. Die Warmfront zieht sich in einem flachen Winkel durch die Troposphäre, d.h. in der Höhe eilt die Warmluft der Bodenwarmluft weit voraus. Ganz am linken Bildrand geht sie sogar annähernd in die Horizontale über.
Alle 3 Teile entsprechen der Bilderbuch-Formation. Oft genug sind die Fronten deutlich weniger markant und weniger schön ausgeprägt, aber es darf ja sein, dass wir uns hier im Blog mit der *Upper Class* der Fronten begnügen.
Schönen Mittwoch !
LG
Manfred
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