ich weiß, wieder ist ein Monat ins Land gezogen.. aber ich hab die Zeit auch anderwertig asinnvoll verbracht..... mit ein bissl Urlaub.... und ein bissl radeln ...
(die Playlist mit auch ungekürzten Versionen befindet sich... HIER.
... Umso mehr freue ich mich, dass jetzt die Zeit für einen Eintrag wieder reif ist und auch genug Muße vorhanden bzw. kein Tür-und-Angel-Feeling pressierend ist..
Das Jahr steht bei 50% und der Hochsommer bricht kalendarisch nächste Woche an. Den bisherigen Vorgeschmack auf diesen kann man mit Fug und Recht als .. lauwarm, durchwachsen .. klassifizieren und ich möchte Euch im lauf dieses Eintrages meine Meinung zum Charakter der nächsten 10, 14 Tage auftischen. Beginnen tun wir allerdings mit der näheren Zukunft.
In weiten Teilen des Landes ist es heute angenehm warm, und auch das Bufta-Bufta des größten Open Airs Europas schallt schon beinahe über die Landesgrenzen hinweg, es ist Donauinselfest-Wochenende. Und es wird ein wettertechnisch spannendes DIF....
Die aktuelle Lage:
Wenn ihr Euch mal nur auf die Farbverteilung dieser Karte konzentriert und mir glaubt, dass um diese Jahreszeit *lila* bei der 500-er Topografie für heiß/ und alles unter orange für kalt steht, so sieht man, dass eigentlich ein frisches Lüfterl weite Teile Kontinentaleuropas in der Mangel hat. Die Frontalzone, also der Drängungsbereich zwischen kalt und warm liegt vergleichsweise weit im Süden (z.B Spanien) und Österreich liegt ebenfalls in diesem Übergangsbereich. Ein Tief vor Großbritannien schickt sich an seinen Weg nach Osten fortzusetzen...
.. 24h später, also morgen zu Mittag hat sich etwas genatn, was in solchen Situationen gerne passiert. Das Tief bei GB elongiert sich nach Süden, der Trog bricht also etwas aus und in der Pendelbewegung steilt auch die Strömung über dem Alpenraum mehr auf Südwest. Allerings deutet die Isobarenausbuchtung über Deutschland und Frankreich schon die ziemlich behende heranrauschende Kaltfront des Systems an. Es wird jedenfalls leicht föhnig...
Der lustige Tag wird - nach Vorabgeplänkel am Samstag - der Sonntag.
Die Situation zu Mittag:
Die wellende Kaltfront des Systems ist mit Regen und Kaltluft bereits über Oberösterreich, der Westen hatte also durch diese Lage ungefähr für 3 Augenblicke Hochsommerwetter (genau genommen von Samstag 14:46 bis Samstag 18:03)
Vor der Front...
wird's mit lebhaftem Südwind leicht heißt (Maxima im unteren 30-er Bereich denkbar), bevor dann am Spätnachmittag/frühen Abend ...
teils kräftige Gewitter den Hauch des Hochsommers bis zum Abend nach Ungarn verpusten.
Das Setup für die Gewitter bei diesem Frontdurchgang ist gar nicht mal so übel,. das sei anhand von Wien und Graz demonstriert:
1) Labilität. In beiden Profilen können bei Erreichung einer Höchsttemperatur von 29 bzw. 30 Grad konsiderable Mengen an CAPE angezapft werden.
2) Wasserangebot: Ausfällbares Wasser liegt bei um die 30 Liter pro m²
3) Scherung. Die Windgeschwindigkeit legt vom Boden bei 10 kt auf 40 bis 45 kt in 500 hPa zu, das sind Bedingungen, wo nichts gegen die Bildung der einen oder anderen Superzelle spricht, wenn sonst alles andere passt.
Ins Bild passen würden hierbei Squallines, an deren Rändern, vornehmlich am südlichen sich auch SZ-artige Elemente befinden können. (mit allem was halt dazu gehört, sprich starken Böen, hohen Regenraten und auch klein/mittelgroßer Hagel)
Summa Summarum tut also am Sonntag jeder Open-Airler im Osten gut daran ab ca. 14 Uhr immer weider einen kritischen Blick nach Westen zu riskieren und rechtzeitig bei Verdunkelung die Heimreise anzutreten ....
Was dann? Nun, hier der KF wird es erst einmal kalt, das haben die meisten Kaltfronten so an sich :-)
Abseits dieser Binsenweisheit sticht dann für die ersten Julitage in den Modellen doch ein markantes Muster ins Auge..
Die grüne Ellipse markiert für die darauf folgenden 5-7 Tage die Manifestation eines Bereichs mit hohem Luftdruck bzw. warmer Luft im Bereich über den und nördlich der Azoren. Was gut für die Transatlantikschiff- und Luftfahrt ist und auch sicherlich für sehr sonnige Eindrückeüber dem dünn besiedelten Atlantik sorgen wird, ist für Sommerliebhaber in Europa weniger cool.
Ein solcher Keil lenkt an seiner Ostflanke immer wieder Tröge auf Ost bis Südostkurs gen good old Europe. Das verhatschte Azorenhoch zeigt uns also sprichwörtlich seinen kühlen Hinte*n, .. ähm die kalte Schulter. Das das nicht permanenten Nordwestwind und Mistwetter bedeutet, ist klar, es gibt durchaus auch Tage an denen vor einer hereinziehenden Wellen das Quecksilber in den Bereich nahe der 30 Grad steigen kann, z.B nächsten Freitag, mehr als einen Tag kann das aber bei der Wellenlage nicht halten.
So far so good, in Erinnerung an den letzten Sommer haben vielleicht aber auch diesmal die ersten Julitage nichts damit zu tun, ewas dann gegen Ende Juli und im August folgen mag.
In diesem Sinne LG und schönes WE,
Manfred